Regulierung der Leerlaufleistung (Idle Power) von Servern
Bitkom spricht sich mit Blick auf den vorliegenden Entwurf der Überarbeitung der Ökodesignverordnung für Server und Datenspeicherprodukte (EU 2019/424) klar gegen die Einführung der Leerlaufleistungsquote („Idle Power Ratio“) als neues Regulierungskriterium aus. Der Ansatz birgt erhebliche technische Risiken, schafft kontraproduktive Anreize und gefährdet bestehende Fortschritte in der Steigerung der Energieeffizienz von Servern und Datenspeicherprodukten.
Stattdessen empfehlen wir, auf das bewährte „Adder“-System der bestehenden Ökodesignverordnung aufzubauen und dieses zielgerichtet weiterzuentwickeln. Aus Sicht der digitalen Wirtschaft sollten dabei zwei Ansätze geprüft werden:
Weiterentwicklung des bestehenden Adder-Systems, durch eine Absenkung des Leistungsaufschlags („performance adder“) bei gleichzeitiger Erhöhung des erlaubten Basisverbrauchs im Leerlauf („base idle allowance“). So könnten ambitionierte Effizienzziele erreicht werden, ohne die Praxistauglichkeit zu gefährden.
Etablierung eines vereinfachten Adder-Systems, das auf einen Leistungs- und Speicherzuschlag („performance adder“ und „memory adder“) reduziert wird und für die getesteten Konfigurationen einer Serverfamilie klare und nachvollziehbare Anforderungen definiert.
Beide Optionen gewährleisten eine manipulationssichere, praxiserprobte und flexible Regulierung, die den technologischen Fortschritt ebenso berücksichtigt wie die europäischen Energie- und Klimaziele.
Zu diesen Aspekten nehmen wir in diesem Papier Stellung.
