Seit dem Ausbruch des Corona-Virus arbeiten immer mehr Menschen im Homeoffice. Zugleich zeigt sich, dass noch nicht alle im Homeoffice arbeiten, die das könnten.
Ein Blick auf die Zahlen I Presseinformation:
Die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, zieht jedoch noch größere Kreise abseits der Arbeitswelt I Presseinformation:
Es zeigt sich, die Corona-Pandemie ist der Auslöser eines tiefgreifenden und nachhaltigen Wandels in der Arbeitswelt und möglicherweise auch auf dem Immobilienmarkt. Zuvor war Homeoffice eher die Ausnahme. Nach dem für die allermeisten erzwungenen Wechsel ins Homeoffice mit dem Lockdown im Frühjahr hat die große Mehrheit in den vergangenen Monaten überwiegend positive Erfahrungen gemacht. Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil. Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile bringen, aber das setzt einen tiefgreifenden Kulturwandel in der Arbeitswelt voraus. Der Wandel der Arbeitswelt muss nun politisch pro-aktiv flankiert und mit Anreizsystemen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterstützt werden, etwa über die Steuergesetzgebung.
Wer im Homeoffice arbeitet, der muss sich auch verstärkt selbst um die Sicherheit seines Computers und der Datenverbindung kümmern – sonst können Hacker und Cyberkriminelle leichtes Spiel haben. Im Idealfall sollten Geräte wie Computer und Smartphone genutzt werden, die der Arbeitgeber zur Verfügung gestellt und entsprechend vorbereitet hat.
Bitkom gibt sieben grundsätzliche Empfehlungen, was zu beachten ist.
Weitere Hinweise zum Sicheren Arbeiten im Homeoffice gibt das BSI: Home-Office? – Aber sicher!
1) Setzen Sie auf Vielfalt bei den Kommunikationskanälen
Das Digital Office bietet eine große Vielfalt an Kommunikationskanälen, die es jetzt zu nutzen gilt. Bereichern Sie klassische Kommunikationskanäle um digitale Lösungen wie Webkonferenzen, Kollaborationstools und soziale Netzwerke. Dadurch erhalten Sie die interne und externe Kommunikation aufrecht und nach einiger Zeit wird sich eine neue Kultur der Zusammenarbeit entwickeln. Der Bitkom hat dazu eine Übersicht mit digitalen Services erstellt, die derzeit kostenfrei zu nutzen sind.
2) Etablieren Sie eine Kultur des Digital Leadership
Arbeiten im Home Office erfordert Orientierung und Vertrauen. Es gilt Führungsmodelle zu leben, die für Vernetzung, Offenheit, Partizipation und Agilität stehen. Dies bedeutet für Organisationen mit stark hierarchischen Führungsstrukturen einen Mindshift, der allerdings eine notwendige Voraussetzung für Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeiter ist. Es gilt den Menschen in den Fokus zu stellen, Entscheidungen transparent zu kommunizieren und neue Formen des Vertrauensaustausches zu etablieren.
3) Verlieren Sie die Compliance nicht aus den Augen
Besondere Zeiten erfordern kreative und manchmal auch pragmatische Lösungen. Besonders mit Blick auf den Datenschutz und die Datensicherheit gilt es aber weiterhin die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien sicherzustellen. Die Nutzung von privater Hard- und Software zur Verarbeitung von personenbezogenen Daten darf kein Teil einer pragmatischen Lösung sein. Weiterhin sind Sicherheitsstandards auch bei der Arbeit im Home Office zu berücksichtigen. ECM-Lösungen stellen dabei die regelkonforme Arbeit sicher (Bitkom Leitfaden).
4) Beginnen Sie mit der Digitalisierung Ihrer Kundenbeziehungen
Besonders in Krisenzeiten ist die Pflege des Kundenstamms eine wichtige Komponente, um Kontinuität bei den Geschäftsbeziehungen sicherzustellen. Es gilt dabei, den Kunden in den Vordergrund der eigenen unternehmerischen Tätigkeit zu stellen. Dies gelingt, indem Prozesse konsequent Richtung Kunden ausgerichtet und Datensilos aufgebrochen werden. Besonders bei der standortunabhängigen Zusammenarbeit ist es wichtig, dass Wissen in strukturierter Form vorliegt und Maßnahmen der Kundenbindung einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen.
5) Verabschieden Sie sich von Ihren papierbasierten Prozessen
Produktives und standortunabhängiges Arbeiten ist nur denkbar, wenn Büro- und Verwaltungsprozesse frei von Medienbrüchen laufen. Gute digitale Geschäftsprozesse sind transparent, sinnvoll und zweckmäßig (siehe Bitkom Reifegradmodell Digitale Geschäftsprozesse). Durch Technologien, wie die Cloud und digitale Signaturen, lassen sich Dokumente rechtssicher und vollständig digital verarbeiten sowie versenden. Liegen Daten letztlich in strukturierter Form vor, können Automatisierungsprojekte verfolgt werden, durch die sich Mitarbeiter in der Folge auf wertschöpfende Tätigkeiten fokussieren können
Arbeitgeber sollten Ihren Mitarbeitern Home Office-Guidelines bereitstellen, um ein sicheres und datenschutzkonformes Arbeiten zu erleichtern. Übersichten können helfen, die Arbeit im Home Office zu strukturieren und einfache Maßnahmen helfen, die sogenannten technischen und organisatorischen Maßnahmen sicherzustellen.
Einige Maßnahmen muss der Arbeitgeber natürlich ergreifen und etablieren. Hierzu gehören insbesondere das Aufsetzen einer geeigneten IT-Infrastruktur, Zugriffsteuerung (zB über VPN), Ausgabe der Dienstgeräte etc. Auch das Vertragsmanagement (zB bei Auftragsverarbeitungsverträgen auf die Möglichkeit des Home Offices der Mitarbeiter zu achten und dies ggf. mit dem Auftraggeber zu klären).
Folgende Punkte sollten aber auf jeden Fall auch von jedem Arbeitnehmer im Home Office beachtet werden: