

Lag der CO2-Ausstoß 2019 noch bei 805 Megatonnen CO2E, so darf er 2030 lediglich 543 Megatonnen CO2E betragen. Im Jahr 2030 müssen also 262 Megatonnen CO2E weniger ausgestoßen werden als im vergangenen Jahr.
Die Methode orientiert sich an der weltweiten GeSI-Studie „SMARTer2030“, die Accenture 2015 im Vorfeld der 21. UN-Klimakonferenz in Paris durchgeführt hat. Jetzt wird das CO2-Einsparpotenzial konkret für Deutschland untersucht inkl. des CO2-Fußabdrucks der digitalen Infrastruktur. Die Studie untersucht den Klimaeffekt der Digitalisierung im Jahr 2030 in zwei verschiedenen Szenarien:
Entscheidend wird sein, mit welchem Tempo der Einsatz der Digitalisierung in der kommenden Dekade vorangetrieben wird. So beziffert die Studie das CO2e -Einsparpotenzial digitaler Technologien bei einer moderaten Entwicklung der Digitalisierung, wie sie aktuell in Deutschland stattfindet, auf rund 102 Megatonnen CO2e im Jahr 2030 – das sind 39 Prozent der notwendigen CO2e -Einsparungen. Bei einer beschleunigten Entwicklung der Digitalisierung ist die Reduktion mit 151 Megatonnen CO2e jedoch deutlich größer und beträgt 58 Prozent der notwendigen Einsparungen. Die Studie betrachtet jedoch nicht nur das CO2e-Einsparpotenzial, sondern auch den CO2e-Fußabdruck der digitalen Infrastruktur und berechnet den Netto-Klimaeffekt. Die Gegenüberstellung der beiden Klimawirkungen zeigt, dass bei moderater Digitalisierung ein Netto-Einsparpotenzial von 33 Prozent der notwendigen CO2e-Einsparungen zur Erreichung der deutschen Klimaziele erreicht werden kann. Bei beschleunigter Digitalisierung liegt das Netto-Einsparpotenzial sogar bei 49 Prozent.
In der Studie werden insgesamt sieben Anwendungsbereiche für digitale Technologien untersucht, in denen ein besonders großer CO2e -Einspareffekt erzielt werden kann: Industrielle Fertigung, Mobilität, Energie, Gebäude, Arbeit & Business, Landwirtschaft und Gesundheit.
Die Studie untersucht nicht nur die Potenziale der Digitalisierung, sondern auch den CO2e-Ausstoß der digitalen Infrastruktur. So verursachen insbesondere Herstellung und Betrieb von Endgeräten wie Smartphones, Computer oder Tablets, aber auch der Betrieb der Netzinfrastruktur und der Rechenzentren CO2e -Emissionen. Schreitet die Digitalisierung in einem moderaten Tempo fort, werden hierdurch rund 16 Megatonnen CO2e im Jahr 2030 ausgestoßen. Bei einer beschleunigten Digitalisierung sind es aufgrund der stärker genutzten Infrastruktur 22 Megatonnen. Insgesamt, so das Fazit der Studie, ist das CO2e-Einsparpotenzial der hier betrachteten digitalen Technologien bei moderater Digitalisierung 6 Mal höher und bei beschleunigter Digitalisierung fast 7 Mal höher als der CO2e Fußabdruck der digitalen Infrastruktur.