Niedersachsen verfügt über leistungsstarke Hochschulen, exzellente außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und innovative Unternehmen Niedersachsen soll das führende Gründungs- und Innovationsland werden. Uns ist wichtig: Jeder kann Innovator sein! Wir rufen alle Menschen in Niedersachsen dazu auf, mit ihren Ideen und Fähigkeiten unseren Weg zum Gründungs- und Innovationsland Niedersachsen zu unterstützen und wollen selbst dafür die politischen Voraussetzungen schaffen und effektive Anreize setzen.
Niedersachsen bietet mit seinen vielen verschiedenen Branchen von der maritimen Wirtschaft, über die Luft- und Raumfahrt bis hin zur Automobilbranche ein breites Spektrum an Innovationsmöglichkeiten und großes Gründungspotenzial. Unser starker Mittelstand mit seinem Handwerk bietet auch für Nischenbereiche viele Möglichkeiten. Unsere Kompetenzzentren bieten hilfreiche Ansprechpartner. In Zukunft werden wir außerdem die Vernetzung mit Hochschulen verbessern und Ausgründungen entsprechend erleichtern und fördern. Um die Standortfaktoren für jede Region unseres Flächenlandes zu verbessern, werden wir den Ausbau der digitalen Infrastruktur weiter ausbauen.
Wir werden „Startup Niedersachsen“ zu einem eigenständigen Kompetenzzentrum weiterentwickeln. Für alle strategisch bedeutsamen Bereiche und Schlüsseltechnologien sollen hochprofessionelle, eigenständige Start-up Zentren geschaffen werden. Um auch Start-up Aktivitäten unabhängig von den Hochschulstandorten in der Fläche Niedersachsens auszubauen, werden die Start-up Zentren dort Tochterstandorte mit enger Vernetzung zum Hauptstandort und seiner Community etablieren.
Wir werden bürokratische Hürden konsequent abbauen, Verfahren auf Landesebene beschleunigen und so das Bundesland mit der kürzesten Zeit für die rechtlichen Gründererfordernisse werden, u.a. durch Verstärkte Vernetzung und Digitalisierung von Prozessen, welche die Startup-Entwicklung auch im ländlichen Raum voranbringen soll.
Niedersachsen ist ein Land von Gründer*innnen. So demonstrierte die niedersächsische Startup- Szene auch während der Corona-Krise, dass sie selbst im Jahr 2020 weiterwachsen konnte. Als Innovationstreiber bereichern Start-ups unsere Wirtschaft – und das nicht nur vor Ort! Mit ihrer Dynamik und Agilität fordern und beleben sie den Wirtschaftsstandort Niedersachsen.
Im Zeitraum 2017 bis 2019 konnte Niedersachsen gemessen an der Anzahl der Gründungstätigkeit im bundesweiten Ranking den 5. Platz einnehmen. Und damit sogar einen Platz aufrücken! (Quelle: KfW-Gründungsmonitor 2020) Besonders auffällig: Die vielen Ausgründungen rund um die größeren Universitäten des Landes – das beweist uns, dass vor allem unsere F&E Standorte viele Entrepreneur*innen hervorbringen!
Durch Leuchtturm-Projekte und Events werden wir den Standort Niedersachsen auch international ins Spotlight der Start-up Szene setzen.
Der ländliche Raum ist Lebensmittelpunkt der Mehrheit der Menschen, die in Niedersachsen leben. Wir fördern weiterhin Projekte wie bspw. „digitale Dörfer“ und sorgen dafür, dass bis 2025 alle Haushalte in Niedersachsen mit leistungsstarkem Internet ausgestattet sind. Indem wir die Infrastruktur modernisieren, steigern wir auch die Attraktivität des ländlichen Raums – dies schließt auch Ansiedlungen von Startups ein.
Projekte wie „Zukunftsräume“ und Modelle wie ländliche Co-Working Spaces schaffen neue Potentiale für den ländlichen Raum und neue Experimentierräume für new work.
Startups sorgen für Innovationen und sind der Motor des Landes. Sie haben eine große Bedeutung für den Wirtschaftsstandort sowie für den technologischen und gesellschaftlichen Fortschritt. Deswegen brauchen sie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die Startups und Gründerinnen und Gründer ermutigen und unterstützen.
Niedersachsen hat bereits gute Strukturen - ein Gründungsstipendium, Startup-Zentren usw. Allerdings geht noch deutlich mehr. Insbesondere in der Kultur muss sich einiges tun: Wir brauchen einen Gründergeist in Niedersachsen, der das Unternehmertum bereits von Anfang an mitdenkt - in Schulen, in Hochschulen und in der späteren Arbeitswelt. Wir brauchen eine bessere finanzielle Ausstattung für Startups, auch von staatlicher Seite aus. Darüber hinaus wollen wir das Gründerökosystem regional verbessern und eine gesamtheitliche Strategie etablieren.
Wir wollen Bürokratie abbauen, digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung aufbauen, mehr Venture-Capital zur Verfügung stellen, eine landesweite Gründungsstrategie auf den Weg bringen, Gründungsstipendien ausbauen, mit den Start-up-Zentren und den University Hubs die regionalen Gründerökosysteme verbessern und in den Schulen und Hochschulen ein gründungsfreundliches Klima schaffen. Auch klassische Wege zur Existenzgründung über die Gründungsprämie, Meistergründungsprämie in Handwerk und Industrie, Förderung von Unternehmensnachfolgen werden wir ausbauen.
Um den Wohlstand von morgen zu sichern, brauchen wir eine neue Gründer*innenwelle. Aktuell ist Niedersachsen bei den Unternehmensgründungen im Vergleich der Bundesländer bestenfalls Mittelmaß, das wollen wir ändern. In enger Zusammenarbeit mit der kommunalen Wirtschaftsförderung entlasten wir Gründer*innen insbesondere in der Aufbauphase. Das Gründer*innenstipendium der N-Bank wollen wir ausbauen: Bisher wurden über einen Zeitraum von höchstens acht Monaten maximal 2.000 Euro pro Monat gewährt – das reicht jedoch nicht aus, um die laufenden Kosten der Gründung und den Lebensunterhalt in der Gründungsphase zu sichern.
Durch Gründungen möchten wir mehr Menschen Aufstiegschancen ermöglichen und diese am wirtschaftlichen Erfolg partizipieren lassen. Die materielle Unterstützung wollen wir durch immaterielle Beratung ergänzen: Gründer*innen sollten im ganzen Land auf einen Pool aus Beratungsdienstleistern zugreifen können. In den ersten drei Jahren einer Neugründung in Niedersachsen sollen Jungunternehmer*innen bis zu 20 Stunden Beratung kostenfrei aus einem Pool an Rechtsanwält*innen, Webdesigner*innen, Entwickler*innen, Steuerfachleuten und Unternehmensberater*innen auf Kosten des Landes beanspruchen dürfen. So wollen wir gezielt auch junge innovative Unternehmen außerhalb der Ballungsräume erreichen und fördern. Denn Niedersachsen hat viele kreative Köpfe, die an den Lösungen für Morgen arbeiten. Wir müssen uns national und international deshalb nicht verstecken. Vielmehr müssen wir die Rahmenbedingungen verbessern, um dieses Potential zu heben.
Gemeinsam mit den Hochschulen wollen wir dafür sorgen, dass neue Erkenntnisse und Ideen gezielt in Geschäftsideen umgesetzt werden können: durch einen Ausbau des Transfers und eine Stärkung der Gründungsberatung. Dafür wollen wir Gründungszentren als Anlaufstelle für Studierende, Startups und Investor*innen an den Hochschulen etablieren. Um die Lücken bei der Verfügbarkeit von Gründungskapital zu schließen, werden wir einen Kapitalfonds für nachhaltige und innovative Gründungen schaffen. Wir wollen privates Wagniskapital aktivieren, mit dem auch größere Investitionen abgesichert werden können, z. B. in den Bereichen Greentech, künstliche Intelligenz, nachhaltige und smarte Mobilität, Kommunikations- und Biotechnologie. Zusätzlich werden wir die Möglichkeit der zeitlich begrenzten Teilhaberschaft des Landes anbieten. Wir setzen uns dafür ein, Vergabeverfahren zu vereinfachen, um insbesondere Start-ups die Beteiligung zu erleichtern. Dabei müssen grundsätzlich eine tarifliche Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten gewährleistet sein. Auch betriebliche Mitbestimmung soll von Anfang an festem Bestandteil der öffentlichen Start-up-Förderung sein.
Die Fachkräftegewinnung stellt viele Unternehmen bereits heute vor große Herausforderungen und wir werden diese nicht ohne eine gezielte Anwerbung von Fachkräften und internationale Talente im Ausland bewältigen. Wir werden die Anerkennung im Ausland erworbener Studien- und Berufsabschlüsse erleichtern. Hierzu wollen wir das niedersächsische Studienkolleg personell stärken, die Anerkennungspraxis erleichtern und die Nachholung fehlender Studien- und Ausbildungsinhalte niedrigschwellig ermöglichen. Zudem werden wir strategische Kooperationen mit Ländern und Regionen initiieren, um ausländische Fachkräfte für uns zu gewinnen.
Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz erleichtert der Bund die Arbeitsmarktzuwanderung von Fachkräften außerhalb der EU. Die Verfahren werden deutlich vereinfacht – diesen neuen Spielraum werden wir gemeinsam mit den Unternehmen offensiv nutzen. Dazu zählt für uns auch die Ausweitung des Arbeitsmarktprogramms „Start Guides“.
Sprache ist der Schlüssel zur Integration, deshalb bieten wir allen Menschen, die nach Deutschland einwandern Integrationskurse an.
Mit unseren Exzellenzclustern in der Forschung stärken wir weiter unsere internationale Anziehungskraft – auch für junge Talente!
Unsere ersten Schritte: 50 neu geschaffene Digitalprofessuren und die Einrichtung der beiden neuen IT- und KI-Campusse in Oldenburg beziehungsweise Hannover. Mit dem Ausbau der Studienplätze in den informatik- und den kommunikationswissenschaftlichen Fächern sowie der Robotik rollen wir die Zukunftstechnologien weiter aus – gepaart mit einer hohen Lebensqualität können wir so noch mehr Talente von dem Standort Niedersachsen überzeugen!
Niedersachsen soll ein attraktives Ziel für Einwanderinnen und Einwanderer sowie ihre Familien sein, um dem Mangel aus Auszubildenden und Arbeitskräften zu begegnen. Es braucht ein neues Einwanderungsgesetz auf Bundesebene mit einem Punktesystem nach dem Vorbild erfolgreicher Einwanderungsländer. Der Zugang zur deutschen Staatsangehörigkeit muss erleichtert werden. Zudem wollen wir die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse sowohl auf Bundesebene als auch im Rahmen der Länderzuständigkeit vereinfachen, um Fachqualifikationen aus dem Ausland unkomplizierter nutzen zu können. Wir Freie Demokraten wollen ein Einwanderungsrecht aus einem Guss in Form eines zusammenhängenden Einwanderungsgesetzbuches schaffen. Wir wollen die Einwanderung in den Arbeitsmarkt verständlich und einfach steuern. Dazu fordern wir ein modernes Zwei-Säulen-System. Dieses besteht aus einer überarbeiteten „Blue Card“ als Kerninstrument der Fachkräfteeinwanderung mit Arbeitsplatzangebot, die auch für nicht-akademische Fachkräfte geöffnet werden muss, und der Einführung einer Chancenkarte für ein Punktesystem nach kanadischem Vorbild, um für Fachkräfte die Möglichkeit zu schaffen, auch ohne Arbeitsplatzangebot zur Arbeitssuche nach Deutschland zu kommen. Die Steuerung soll hier über Kriterien wie Bildungsgrad, Deutsch- oder auch gute Englischkenntnisse, Alter, Berufserfahrung und den aktuellen Fachkräftebedarf am Arbeitsmarkt erfolgen. Mittelfristig soll die Chancenkarte in einem europäischen Talentpool aufgehen, um Europas Attraktivität für qualifizierte Fachkräfte und Studierende zu erhöhen und zu vereinheitlichen. Für beide Säulen muss es für alle Berufe eine einzige gemeinsame bundesweit zuständige Anerkennungsstelle geben, die die Prüfung strukturiert und professionell vornimmt. Für gut integrierte Schutzsuchende muss es die Möglichkeit eines „Spurwechsels“ in eine der beiden Säulen der Einwanderung in den Arbeitsmarkt geben. Auch die Einführung von Englisch als zweite Verwaltungssprache kann es internationalen Talenten sowie international agierenden Unternehmen ermöglichen, neue Fachkräfte und Talente für Niedersachen zu gewinnen. Um dies auszuprobieren, wollen wir auf der kommunalen Ebene Modellprojekte initiieren.
Menschen mit Migrationshintergrund sind unter anderem im Beruf immer noch benachteiligt. Das gilt auch für den Bereich Start-ups, wobei Umfragen zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund ein höheres Interesse an Selbständigkeit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung vorweisen. Wir wollen die Förderung von Beratung, aber auch Werbung für bestehende Programme ausbauen, um generell Start-ups zu stärken, aber auch um Benachteiligung zu minimieren.
Wir werden Unternehmen sowie Gründerinnen und Gründern einen besseren Zugang zur Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsförderung ermöglichen. Im Zuge digitaler Möglichkeiten werden wir Antragsverfahren verschlanken und auf Bundesebene darauf hinwirken, dass eine Unternehmensgründung von der Idee bis zur Anmeldung in wenigen Schritten und ohne großen Zeitaufwand möglich ist. Wir werden in Zusammenarbeit mit der Stabstelle Bürokratieabbau und den Branchenverbänden genau analysieren, welche Gesetze und Verordnungen geändert oder abgeschafft werden müssen. Sofern sie in unserem Kompetenzbereich liegen, werden hier konkrete Lösungen entwickeln. Im Falle von Bundesgesetzen bringen wir entsprechende Initiativen auf den Weg.
Unsere Zielsetzung: Gründungen vereinfachen und zu entbürokratisieren. So sollten Förderanträge in Zukunft vollständig digital gestellt und abgewickelt werden können. Der Prozess ab Bearbeitungsbeginn sollte für die Antragstellerinnen und Antragsteller transparent und nachvollziehbar ausgestaltet werden.
Wir wollen Bürokratie abbauen und digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung aufbauen. Ideen wie online-Gründungen stehen wir sehr positiv gegenüber. Außerdem wollen wir durch Startup-Zentren, University Hubs und den Ausbau regionaler Gründernetzwerke Beratungsstrukturen stärken, um Gründerinnen und Gründer zu unterstützen. Bereits in der laufenden Legislaturperiode haben wir Anträge zum Bürokratieabbau (Drucksachen 18/5063 u. 18/5857), Gesetzesentwürfe zu einfachen Vergabeverfahren (Drucksache 18/1524), zur Schaffung eines unabhängigen Normenkontrollrates (Drucksache 18/5067) und zur Planungsbeschleunigung (Drucksache 18/11407) in den Niedersächsischen Landtag eingebracht. Wir haben uns für eine moderne Bürokratiebremse Typ "One in, two out", für die Einrichtung einer einfachen, digitalen und kundenfreundlichen Vorschriftenplattform sowie für mehr und frühzeitige Beteiligungsrechte und einen Praxistest vor der Verabschiedung von neuen bürokratischen Anforderungen ausgesprochen. Wir Freie Demokraten würden neue Gesetze mit einem Gültigkeits- oder Ablaufdatum versehen, neue bürokratische Anforderungen und Gesetze einem unabhängigen Normenkontrollrat zur Prüfung vorlegen, die E-Akte zeitnah einführen und uns im Bundesrat für die lediglich 1:1-Umsetzung von EU-Richtlinien einsetzen.
Statt sich durch ein Verwaltungsdickicht quälen zu müssen, sollen Informationen, Beratung und die Möglichkeit zur Anmeldung an einer zentralen Anlaufstelle gebündelt werden. In den ersten drei Jahren einer Neugründung in Niedersachsen sollen Jungunternehmer*innen bis zu 20 Stunden Beratung kostenfrei aus einem Pool an Rechtsanwält*innen, Webdesigner*innen, Entwickler*innen, Steuerfachleuten und Unternehmensberater*innen auf Kosten des Landes beanspruchen dürfen. So wollen wir gezielt auch junge innovative Unternehmen außerhalb der Ballungsräume erreichen und fördern.
Als CDU werden wir das Tariftreue- und Vergabegesetz anpassen und auf Ebene des Bundes und der EU entsprechende Initiativen anstoßen. Zur besseren Unterstützung von Start-ups im Vergabeverfahren, werden bei der Schaffung von Netzwerken zwischen der Gründerszene und Verwaltung unterstützend tätig sein. Ebenso werden wir prüfen, wie wir Verwaltungen für ein Vergabeverfahren fit machen, das junge Unternehmen und Start-ups besser berücksichtigt.
Unternehmerinnen und Unternehmer übernehmen Verantwortung für sich selbst und andere. Startups, die sich in ihren Zielen für einen sozial-ökologischen oder gemeinwohlorientieren Zweck ausgesprochen haben, sowie Innovationen vorantreiben, werden mit dem erweiterten Handlungsspielraum der Auftraggeber durch die Vergaberechtsmodernisierung des Bundes (2016) mehr Möglichkeiten eingeräumt.
Um eventuell bestehende Nachteile für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und für Startups auszugleichen, stellt das nationale Vergaberecht Regelungen und Instrumente zur Verfügung, die diesen den Zugang zu öffentlichen Aufträgen erleichtern.
Wir Freie Demokraten sehen in neuen, bahnbrechenden Technologien "Made in Lower Saxony" ein enormes Potenzial zur Bewältigung anstehender und künftiger Herausforderungen. Start-ups sind dabei ein wichtiger Innovationsmotor. Wir brauchen dringend einen massiven Innovationsschub in vielen Bereichen sowie die Bereitschaft, Möglichkeiten, Änderungen und Innovationen auch anzunehmen. Die Vergabe öffentlicher Aufträge über Dienstleistungen und Lieferungen ist oft an starre und unflexible Vorgaben, den Nachweis von Expertise und Referenzen sowie die Möglichkeit in Vorleistung zu gehen, gebunden. Hier müssen sich die öffentliche Hand als Auftraggeber und der Staat als Gesetzgeber beim Landesvergabegesetz bewegen. Ein Start-up muss die gleichen Möglichkeiten für die Teilnahme an Ausschreibungen und Bieterverfahren der öffentlichen Hand erhalten, wie es für renommierte Unternehmen besteht. Wir werden uns mit dem Landesvergabegesetz im Sinne der Öffnung und Vereinfachung für Start-ups befassen und, wie in der aktuellen Legislaturperiode (Drucksache 18/1524), einen Gesetzesvorschlag für die Novellierung des Landesvergabegesetzes einbringen.
Wir setzen uns dafür ein, Vergabeverfahren zu vereinfachen, um insbesondere Start-ups die Beteiligung zu erleichtern. Dabei müssen aber grundsätzlich eine tarifliche Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten gewährleistet sein. Auch betriebliche Mitbestimmung soll von Anfang an ein fester Bestandteil der öffentlichen Start-up-Förderung sein.
Um Innovationen, Gründungskultur und wirtschaftliche Dynamik in unserem Land voranzubringen, sollen unsere Hochschulen noch stärker zu Keimzellen für hochschul- und forschungsnahe Start-Ups insbesondere in den Schlüsseltechnologien werden. Wir werden deshalb die Hochschulen zu einem Motor für Gründungen machen und das Niedersächsische Hochschulgesetz so anpassen, das eine hohe Zahl von erfolgreichen Ausgründungen zu einem Finanzierungsvorteil der Hochschule führt. Fachbereichsübergreifende, freiwillige, aber mit Creditpoints versehene Veranstaltungen und Seminare zum Thema Entrepreneurship sollen für alle Studentinnen und Studenten in Niedersachsen angeboten werden.
Wir werden bereits frühzeitig im Studium Qualifizierungsangebote im Bereich Entrepreneurship anbieten, um den Gründungsgedanken zu fördern, und in den wirtschafts- und naturwissenschaftlichen Studiengängen Wahlpflichtangebote schaffen. Zudem werden wir die Anzahl der Ausbildungsplätze sowie der dualen Studienplätze mit IT-Bezug weiter ausbauen, um ausreichend IT-Fachkräfte auszubilden.
Wir werden das Pflichtfach Informatik früher einführen und zum Erfolg führen, indem zusätzliche Fortbildungsangebote für ausgebildete Lehrkräfte geschaffen und die Studienkapazitäten in diesem Bereich erhöht werden sowie Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern ein leichter Einstieg ermöglicht wird.
Wir wollen den Gründergeist schon früh wecken und beispielsweise durch Formate wie Hackathons an Schulen Kinder und Jugendliche in ihrer Kreativität ermutigen und bestärken. Damit wir mehr Mädchen für MINT-Fächer begeistern, bieten sich Mentoringprogramme an. So können wir durch role models schon früh junge Talente individuell fördern und Gender-Stereotype durchbrechen.
Ab dem Schuljahr 2023/24 beginnen wir mit der Einführung von Informatik als Pflichtfach in allen allgemeinen Schulen ab der 10. Klassen (in Pilotschulen bereits ab 2022/23) und legen somit für alle Schüler*innen die Grundlagen entscheidender future skills.
Die allermeisten Gründungen werden im und durch ein universitäres Umfeld begünstigt und finden dort den Support für ihre Ideen.
Beispielsweise profitieren junge Gründerinnen und Gründer in MakerSpaces von den vorhandenen Ressourcen und können auf gefragtes Know-how zurückgreifen.
Darüber hinaus ist der Bereich des Wissens- und Technologietransfers an den Hochschulen inzwischen fest verankert und bildet eine ideale Schnittstelle zur Wirtschaft, das erleichtert für viele den nächsten Schritt zur Ausgründung. Der Aufbau regionaler Start-up Zentren in Niedersachsen unterstützt Gründer*innen in ihrer Pre-Seed und Seed-Phase, und stellt die weiteren Weichen.
Eine deutlich größere! Wir wollen, dass Schülerinnen und Schülern sowie Hochschulangehörigen nicht nur die "klassischen Berufsbilder" vermittelt werden, sondern dass die Gründung eines Unternehmens von Anfang an als Karriere- und Selbstverwirklichungsmöglichkeit präsent ist. Das kann bei Berufsorientierungstagen oder Projektwochen geschehen. Klar ist für uns aber, dass jede und jeder noch während der Schulzeit mit Gründungen in Kontakt kommen soll. Dieser Kontakt darf nicht von dem Engagement einzelner Lehrkräfte abhängen.
Wir wollen die Einrichtung von University Hubs forcieren und das Ökosystem für Start-ups und Spin-offs an den Hochschulen verbessern. Diese sollten die jeweilige Hochschule beim Wissenstransfer unterstützen und zentral im Land durch das Innovationszentrum Niedersachsen begleitet werden. Unterstützungsangebote können beispielsweise rechtliche, fiskalische und buchhalterische Beratung umfassen. Die University Hubs sollen sich auch für andere Gesellschafter offen zeigen, vernetzt im Land arbeiten und außerdem Zugang zu einem neuen landeseigenen Venture-Capital-Fonds haben. Hochschulen soll so die Möglichkeit direkter Beteiligungen gegeben werden. Neben flexiblen Gründungssemestern sind überdies Gründungszonen und studentische Gründungsgesellschaften zu ermöglichen. Wir wollen darüber hinaus Praxisbezüge im Studium und Kooperationen mit kleinen und mittelständischen Unternehmen fördern und die Absolvierung von Pflichtpraktika flexibilisieren.
Wir Freie Demokraten wollen zum einen die Berufsorientierung in allen Schulformen frühzeitig, systematisch und praxisnah intensivieren und zum anderen eine neue Gründerzeit initiieren. Viele Menschen wagen den Weg zu einer Gründung, zu einer Selbstständigkeit, einer Betriebsübernahme oder zu einem Start-up und tragen so dazu bei, für sich und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verantwortung zu übernehmen. Sie werden so Innovations- und Ideengeber für unser ganzes Land. Niedersachsen hat durch die mittelständische Struktur der Wirtschaft viel Potenzial, das zurzeit noch nicht genutzt wird. Deswegen braucht es eine neue Gründerzeit. Wir wollen Bürokratie abbauen, digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung ausbauen, mehr Venture-Capital zur Verfügung stellen, eine landesweite Gründungsstrategie auf den Weg bringen, Gründungsstipendien ausbauen, mit den Start-up-Zentren und den University Hubs die regionalen Gründerökosysteme verbessern und in den Schulen und Hochschulen ein gründungsfreundliches Klima schaffen (s.o.). Auch klassische Wege zur Existenzgründung, wie über die Gründungsprämie, Meistergründungsprämie in Handwerk und Industrie, Förderung von Unternehmensnachfolgen, werden wir ausbauen.
Um junge Menschen auf die Berufsauswahl besser vorzubereiten werden wir uns u.a. für Einstiegs-Coaches, Praktika für Schülerinnen und Schüler aber auch für Lehrerinnen und Lehrer einsetzen und diese stärken. Zudem wollen wir die Vernetzung zwischen den Schulen vor Ort und den berufsständischen Kammern ausbauen und niedrigschwellige Angebote, wie z.B. eine "IT-Summer-School" in den Schulferien fördern. An Gymnasien soll ein zweites verpflichtendes Berufspraktikum für Schülerinnen und Schüler sowie freiwillige Praktika für Lehrerinnen und Lehrer ermöglicht werden. Unser Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der beruflichen und akademischen Ausbildung, auch im IT-Bereich, sowie die unterschiedlichen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten darzustellen. Wichtige Signale sind eine Stärkung der dualen Ausbildung durch ein Azubi-Ticket, teilweise Kostenübernahme/ Kostenunterstützung bei Bundes- und Landesklassen sowie die Stärkung der horizontalen und vertikalen Durchlässigkeit bei der beruflichen Aus- und Fortbildung und bei Aufstiegsfortbildungen. Damit Schülerinnen und Schüler sich auch beruflich in Richtung IT-Berufe orientieren, wollen wir die Voraussetzungen an den Schulen hierfür schaffen. Für uns Freie Demokraten sind deshalb leistungsfähige Datenverbindungen, eine zeitgemäße IT- und Lehrmittelausstattung an den Schulen und Bildungseinrichtungen essentiell. Der Umgang mit Soft- und Hardware, Netzwerken und freiem Schul-WLAN, die Digitalisierung des Schul- und Lernalltags insgesamt, müssen Standard in den Schulen werden. Wir wollen die Vorteile der Digitalisierung nutzen und die Begeisterung für Anwendungen steigern. Hierfür sind z.B. IT-Kurse und VR-, AR- oder/ und KI-Arbeitsgemeinschaften u.v.m. an den Schulen denkbar und wünschenswert. Jedem Schulabgänger, jeder Schulabgängerin müssen zukünftig Cyber-Security, Metaverse und Robotik selbstverständliche Begrifflichkeiten sein.
Wir Freie Demokraten fordern die Implementierung von Lerninhalten aus dem Bereich Informatik in die Schullaufbahn aller Kinder und Jugendlicher. An niedersächsischen Schulen wird das Schulfach Informatik noch immer nicht ausreichend angeboten und vor allem aufgrund des Lehrermangels zu oft fachfremd unterrichtet. Um mit Desinformation, Hatespeech, Cybermobbing, Datenschutz und Online-Sucht richtig und autonom umgehen zu können, müssen die digitalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gefördert werden. Besonders die Ganztagsschulen bieten aus unserer Sicht hier eine gute Möglichkeit, diese Inhalte zu vermitteln. Durch die veränderte Alltagsstruktur der Ganztagsschüler werden bisher außerschulische Lernprozesse nun ihren Platz in dem von der Institution Schule dominierten Alltag finden müssen. Der Schlüssel dazu, diese Bildungsprozesse für alle Kinder zu ermöglichen ist, neue Konzepte außerhalb des formalen Bildungswesens zu ermöglichen. Der Ganztagsbereich ist somit ein guter Ort, um abseits des bestehenden Curriculums institutionalisiert MINT-Bildung zu vermitteln.
Gemeinsam mit den Hochschulen sorgen wir zudem dafür, dass neue Erkenntnisse und Ideen gezielt in Geschäftsideen umgesetzt werden können: durch einen Ausbau des Transfers und eine Stärkung der Gründungsberatung. Dafür wollen wir Gründungszentren als Anlaufstelle für Studierende, Start-ups und Investor*innen an den Hochschulen etablieren.
Informatik als Pflichtfach ab der 5 Klasse halten wir nicht für sinnvoll.
Wir begeistern und ermutigen unsere klugen Köpfe in Niedersachsen durch die entsprechenden Rahmenbedingungen. Während der letzten Wahlperiode haben wir uns explizit für Förderungen speziell für Gründerinnen ausgesprochen und dies auch im Parlament auf den Weg gebracht. Insbesondere dadurch, dass wir Gründungen im Bereich Ökologie und Soziales als förderfähig ausweisen und mit entsprechenden Programmen unterstützen, stärken wir die Begeisterung zum Gründerwesen.
Niedersachsen liegt im Hinblick auf das Gründungspotenzial von Gründerinnen über dem bundesweiten Durchschnitt (DSM 2020). Doch mit einem Gründerinnenanteil von 20 Prozent ist die Quote immer noch viel zu gering. Deshalb werden wir im Rahmen der Start-up-Initiative gezielt den Frauenanteil erhöhen und female businesses unterstützen – wie z.B. mit Beratungsangeboten explizit für Gründerinnen.
Wir wollen Gründungen in der ganzen Gesellschaft stärken - insbesondere aber auch Frauen dafür begeistern, da diese nach wie vor seltener ein eigenes Unternehmen gründen als Männer. Neben den generellen Maßnahmen, mit denen wir das Gründertum stärken wollen, soll insbesondere in den Gründungs- und Startup-Zentren ein Fokus darauf gelegt werden, Frauen auf ihrem Weg in die Gründungen zu unterstützen - durch Unterstützung, Beratung, der Hilfe bei Finanzierung usw. Auch in Schulen und Hochschulen sollen verstärkt Frauen und Mädchen für diese Thematik sensibilisiert werden.
Die Wissenschaft lehrt uns, wenn Frauen ein Start-up gründen, so ist das meist nachhaltiger. Gleichzeitig wissen wir, dass Frauen immer noch weniger als Männer sich auf das Risiko zu gründen einlassen und auch mehr Schwierigkeiten bei der Finanzierung ihrer Geschäftsidee haben. Hier wird viel Potential verschenkt, was wir durch die gezielte Ausgestaltung von Förderprogrammen für Gründerinnen verbessern wollen. Unser Ziel ist mindestens eine Verdoppelung der Gründerinnen in der nächsten Legislaturperiode.
Wir werden mehr Investitionen ermöglichen, um Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten. Wir werden die NBank als zentrales Förderinstitut stärken und damit die Förderung massiv ausweiten und aufstocken. Wir werden deshalb die Investitions- und Förderbank Niedersachsen zu einer echten Förderplattform ausbauen, die Beratung und Finanzierung aus einer Hand bietet sowie diese zu einer echten Wagniskapitalbank ausbauen.
Wir werden kleine und mittlere Unternehmen noch stärker bei der Qualifizierungsförderung in den Bereichen Digitalisierung und Wirtschaft 4.0 unterstützen und dafür u.a. betriebliche Zukunftsprozesse mit Beratungsgutscheinen fördern. Wir werden zur Unterstützung der kleinen und mittelständischen Unternehmen ein Zuschussprogramm i.H.v. 250 Millionen Euro für den Zeitraum von zwei Jahren auf den Weg bringen. Bei unterstellten durchschnittlichen 10.000 Euro Zuschuss pro Förderfall können wir 25.000 kleine Unternehmen unterstützen sowie Gründungen vorantreiben.
Die Start-up Initiative des Landes werden wir unter Beteiligung des Beirats ausbauen und mit einem Wachstumsfonds unterstützen.
Die Gründungsstipendien, die neuen Gründerinnen und Gründern mit Beratung und Finanzierung zur Seite stehen, werden wir auf zehn Monate verlängern.
Social Entrepreneurship und Start-ups mit einem Fokus auf Klimaschutz werden wir mit spezifischen Fördermitteln ausstatten. Dazu werden wir beispielsweise gezielt Start-ups im Agriculture-Tech-Bereich fördern, umso die Transformation der Landwirtschaft mit nachhaltigen Lösungen zu beschleunigen. Bei der Ausgestaltung der Förderrichtlinien muss auch die gemeinnützige Wirtschaft adressiert werden!
Wir wollen die Finanzierungsmöglichkeiten für Startups deutlich verbessern. Unser Vorschlag dafür ist ein Venture-Capital-Fonds, der sich sowohl aus staatlichen als auch aus privaten Mitteln speist. Der Landesanteil sollte dabei im deutlichen dreistelligen Millionenbetrag liegen. Auch die Einrichtung eines VC-Roundtables halten wir für sinnvoll. Bestehende Programme wie das Gründungsstipendium wollen wir vereinfachen und entbürokratisieren.
Um die Lücken bei der Verfügbarkeit von Gründungskapital zu schließen, werden wir einen Kapitalfonds für nachhaltige und innovative Gründungen schaffen. Wir wollen privates Wagniskapital aktivieren, mit dem auch größere Investitionen abgesichert werden können, z. B. in den Bereichen Greentech, künstliche Intelligenz, nachhaltige und smarte Mobilität, Kommunikations- und Biotechnologie. Zusätzlich werden wir die Möglichkeit der zeitlich begrenzten Teilhaberschaft des Landes anbieten.
Um Innovationen, Gründungskultur und wirtschaftliche Dynamik in unserem Land voranzubringen, sollen unsere Hochschulen noch stärker zu Keimzellen für hochschul- und forschungsnahe Start-Ups insbesondere in den Schlüsseltechnologien werden. Wir werden deshalb die Hochschulen zu einem Motor für Gründungen machen und das Niedersächsische Hochschulgesetz so anpassen, das eine hohe Zahl von erfolgreichen Ausgründungen zu einem Finanzierungsvorteil der Hochschule führt. Fachbereichsübergreifende, freiwillige, aber mit Creditpoints versehene Veranstaltungen und Seminare zum Thema Entrepreneurship sollen für alle Studentinnen und Studenten in Niedersachsen angeboten werden. Zudem werden wir eine Agentur für Hightech-Entrepreneurship und Wissenstransfer an der Schnittstelle zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Wissenschaft und Kultur einrichten. Sie wird alle relevanten Akteure im Bereich Entrepreneurship miteinander vernetzen und auch das landesweite Scouting für Start-Up Keimzellen im Hightech-Bereich übernehmen – und damit verstecktes Potential heben.
Wir werden nach dem Erfolg des Masterplans Digitalisierung den Ausbau der digitalen Infrastruktur fortsetzen. Gegenüber dem Bund werden wir uns dafür einsetzen, Investitionshindernisse für den Breitbandausbau im ländlichen Bereich zu reduzieren und den flächendecksenden 5G-Ausbau in ganz Deutschland zu forcieren. Zudem werden wir explizit Niedersachsens Wirtschaft und deren Wettbewerbsfähigkeit durch den zügigen Ausbau des Glasfaser- und Highspeednetzes stärken.
Um den Transformationsprozess Niedersachsens erfolgreich zu gestalten, setzen wir auf Vernetzung. Formate, die Akteure aus Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft mit dem Start-up Ökosystem in den Austausch bringen, um in Kontakt zu treten, sind hier gefragt!
Wir werden insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) und das Handwerk dabei unterstützen, näher an die Hochschulen und die exzellenten wissenschaftlichen Institute heranzurücken, und den Innovationstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu verbessern.
Wir werden den Wissenstransfer mit weiteren Förderinstrumenten, wie zum Beispiel Innovations- und Digitalisierungsgutscheinen oder auch einer besseren Kooperation von KMU‘s mit Start-ups und Hochschulen verbessern. Auch den Digitalbonus für notwendige Investitionsmaßnahmen werden wir fortführen. Gemeinsam mit Industrie und Handwerk evaluieren wir unsere Förderinstrumente, damit die Förderstrukturen ausreichend sind und gut ineinandergreifen und unsere niedersächsische Wirtschaft zukunftsfest aufzustellen.
Die Digitalisierung stellt eine Chance für die gesamte Gesellschaft dar und erfasst immer mehr Lebensbereiche. Wir Freie Demokraten wollen die Chancen der Digitalisierung insbesondere für die Landwirtschaft nutzen. „Smart Farming“ sehen wir als ein Werkzeug, das Landwirtinnen und Landwirten dabei hilft, ihre Betriebe zu optimieren, um Tierwohl, Umwelt- und Arbeitsabläufe zu modernisieren. Wir wollen eine moderne Agrarpolitik, die nicht gängelt, sondern Lösungen forciert und Einkommen steigert.
Unsere Landwirtschaft ist bereit und auch in der Lage, sich dynamischen Veränderungsprozessen zu stellen. In der Produktion bietet die Digitalisierung neue Chancen, Arbeitsprozesse spürbar zu erleichtern, Kosten zu senken und positive Umwelteffekte zu erzielen. In der Vermarktung bietet sie neue Chancen, dem Verbraucher Lebensmittel anzubieten, die nach seinen Wünschen erzeugt wurden. Entwicklungen wie Big Data, in denen die Landwirtschaft oft sogar Vorreiter ist, machen dies möglich. So lassen sich mit der Präzisionsdüngung schon heute erhebliche Mengen Dünger sparen, während gleichzeitig die Erträge steigen. Im Pflanzenschutz ist es mit neuen Applikationstechniken bald möglich, Unkrautbehandlungen einzelpflanzengenau durchzuführen. Digitale Assistenzsysteme der Landwirtschaft 4.0 kommen auch im Bereich der Tierhaltung zum Einsatz, um eine optimale Nahrungsversorgung zu erreichen, negativen Stress zu vermeiden und die Gesundheit zu fördern. Für diese Nutzungskonzepte spielen die Automatisierung der Integration von Daten in den Produktionsprozess sowie die Verknüpfung verschiedenster Prozesse und Akteure eine immer größere Rolle. Davon ist nicht nur die Landwirtschaft selbst betroffen. Für die deutsche Landtechnikindustrie geht es bei der Digitalisierung in der Landwirtschaft beispielsweise darum, ihre internationale Technologieführerschaft weiter zu behaupten.
Um das vielfältige Potenzial der Digitalisierung in der Landwirtschaft nutzen zu können, ist eine flächendeckende Versorgung ländlicher Räume mit schnellem Internet notwendig, so wie es auch bei aktuellen Projekten zum autonomen Fahren erforderlich ist. Nur mit Gigabitgeschwindigkeiten in Echtzeit, die gleichzeitig störungsfrei und sicher funktionieren, lassen sich die durch Sensorik erfassten und aus Datenbanken abgerufenen Datenmengen innerhalb der Datenmanagementsysteme landwirtschaftlicher Betriebe übermitteln und optimal nutzen.
Eine standortangepasste Pflanzenproduktion und eine tierwohlorientierte Tierhaltung sind auf neue Instrumente zur Bestandsführung auf der Grundlage von Datenintegration und digitalen Managementsystemen angewiesen. Hierfür ist die Entwicklung immer besserer Sensortechnik zur digitalen Erfassung von Produktionsprozessen erforderlich. In diesem Zusammenhang sind auch die Anforderungen an die Schnittstellen zwischen den Maschinen, technischen Anlagen und Datenmanagementsystemen extrem gewachsen. Für Automatisierungslösungen und damit zum Zweck von hochpräzisen Steuerungsaufgaben ist Echtzeitfähigkeit erforderlich. In diesen Bereichen müssen Forschung und Entwicklung ihren Beitrag leisten.
Der Schwerpunkt der Vernetzungsarbeit sehen wir an den Hochschulen, wo wir mit den zu schaffenden Gründungszentren weitere Anlauf- und Austauschorte schaffen wollen. Die Digitalisierung ist eine zentrale Aufgabe und Chance für die Unternehmen. Als Land Niedersachsen wollen und müssen wir gute Rahmenbedingungen für die Unternehmen schaffen, dass fängt bei der digitalen Infrastruktur an, also der Anbindung an ein schnelles Internet und den Mobilfunk in der gesamten Fläche Niedersachsens. Flächendeckendes schnelles Internet ist essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes. Dass es vor allem im ländlichen Raum noch immer große Bereiche ohne schnelles Internet gibt, ist ein nicht länger hinnehmbares Hemmnis: So verlieren Unternehmen und z. B. auch Landwirtschaftsbetriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit und werden abgehängt. Zudem führt die damit häufig einhergehende fehlende Homeoffice- Möglichkeit für die dort lebenden Menschen dazu, dass sie sich gezwungen sehen, vom Land in die Stadt zu ziehen. Das muss sich dringend ändern und ein guter Breitbandausbau Teil der Daseinsvorsorge werden. Ziel ist es, auch die letzten weißen Flecken ans Netz zu bringen. Daher werden wir uns auch auf Bundesebene dafür einsetzen, dass die entscheidenden Weichen für einen flächendeckenden Glasfaseranschluss und schnelles mobiles Internet gestellt werden Eine weitere Grundvoraussetzung für den digitalen Fortschritt ist die IT-Sicherheit und die persönliche Unversehrtheit im digitalen Raum. Hier bauen wir präventive Maßnahmen und Hilfe im Krisenfall aus. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen brauchen darüber hinaus auch staatliche Förderung bei der Digitalisierung, hier wollen wir bestehende Förderungen, wie beispielsweise den Digitalbonus, zusammen mit Wirtschaft und Gewerkschaften weiterentwickeln.