Berlin, 8. Dezember 2022 - Eine umweltfreundliche Verkehrsplanung, individuelle Therapien in der Medizin oder der effektive Kampf gegen Fake-News – die verantwortungsbewusste Nutzung von Daten ist in fast allen Lebensbereichen entscheidend für Fortschritt. Der diesjährige Digital-Gipfel der Bundesregierung muss nach Ansicht des Digitalverbands Bitkom Deutschland den Weg in die Datenökonomie ebnen. „Daten schaffen Werte, sie schaffen Wachstum und sie schaffen Wohlstand. Deutschland braucht einen Perspektivwechsel beim Datenthema, weg von der reinen Diskussion darüber, wie wir Daten möglichst oft wegschließen, hin zu den Potenzialen und Chancen einer sinnvollen Datennutzung“, sagte Bitkom-Präsident Achim Berg zum heutigen Gipfel-Auftakt. „Daten sind nicht das Öl des 21. Jahrhunderts. Daten sind eine regenerative Ressource, sie schädigen das Klima nicht und sorgen an ganz vielen Stellen für mehr Effizienz und weniger Emissionen.“
Auf dem Digital-Gipfel, der am 8. und 9. Dezember unter dem Motto „Daten – gemeinsam digitale Werte schöpfen“ in Berlin stattfindet, will die Gründungskommission des von der Bundesregierung angekündigten Dateninstituts erstmals ihr Konzept vorstellen. Das Dateninstitut soll künftig praxisnah die datenschutzkonforme Datenverfügbarkeit und -nutzung verbessern. „Das Dateninstitut kann die deutsche und europäische Datenwirtschaft voranbringen, damit künftig Daten besser genutzt und geteilt werden. Im Mittelpunkt der Aktivitäten sollten die Datenschätze der öffentlichen Verwaltung stehen, aber auch der Austausch zu gemeinsamen Standards“, so Berg. Weitere zentrale Projekte der Datenökonomie wie das Projekt Manufacturing-X für den Datenaustausch zwischen Industrieunternehmen und der Mobility Data Space, der mit dem Teilen von Daten eine vernetzte Mobilität fördern soll, stehen ebenfalls beim Gipfel ebenfalls im Fokus. Nach einer Bitkom-Umfrage gehen 14 Prozent aller Unternehmen in Deutschland davon aus, dass sie schon in zwei Jahren ausschließlich oder sehr stark von datengetriebenen Geschäftsmodellen abhängen werden. Rund jedes zweite Unternehmen (51 Prozent) plant, dann Daten anderer Unternehmen zu nutzen, 30 Prozent wollen selbst Daten teilen.
„Aus den Digital-Gipfeln der vergangenen Jahre sind zahlreiche erfolgreiche und dauerhafte Initiativen zur Digitalisierung hervorgegangen. Diese beeindruckende Liste wollen wir gemeinsam verlängern“, sagte Berg. Zu den Erfolgsprojekten des Digital-Gipfels gehört die Smart-School-Initiative, aus der heraus wiederum der Digitalpakt entstanden ist. Auch das bundesweite Netzwerk von Schwerpunktzentren zur Digitalisierung der deutschen Leitindustrien, so genannte German Digital Hubs, wurde auf dem Gipfel vorgestellt. Zudem entstanden hier die Initiativen für die einheitliche Behördenrufnummer 115, die Institution eines CIOs des Bundes, das Anti-Bot-Netz und die Initiative Deutschland sicher im Netz. Auch das Projekt Gaia-X für eine europäische Cloud- und Dateninfrastruktur wurde im Rahmen des Digital-Gipfels entwickelt. Der Digital-Gipfel findet seit 2006, damals noch als Nationaler IT-Gipfel, jährlich statt.