Berlin, 02. November 2023 - Zur heutigen Veröffentlichung des Lageberichts des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erklärt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst:
„Cyberangriffe haben sich zu einer der größten Bedrohungen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt. Längst geht es nicht mehr um den Ausfall einzelner Computer oder auch IT-Systeme. Cyberattacken können die Geschäftstätigkeit eines Unternehmens vollständig lahmlegen, sie können notwendige Operationen in einem Krankenhaus verhindern, Kraftwerke ausschalten oder Flughäfen und Bahnstrecken zum Stillstand bringen. Jedes zweite Unternehmen in Deutschland stimmt mittlerweile der Aussage zu, ein erfolgreicher Cyberangriff könnte seine Existenz bedrohen. Zugleich erwarten knapp zwei Drittel, in den kommenden zwölf Monaten Ziel von solchen Angriffen zu werden. 206 Milliarden Euro Schaden ist den Unternehmen in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten durch Wirtschaftskriminalität entstanden, davon rund 150 Milliarden Euro durch Cyberattacken.
Gefordert sind Politik und Unternehmen gleichermaßen. Wir brauchen eine höhere Präsenz von Polizei und Strafverfolgungsbehörden im Cyberraum. Die wiederum brauchen dazu Know-how, Personal und technische Ausstattung. Und wir benötigen eine stärkere Konzentration von Zuständigkeiten, Cyberkriminalität orientiert sich nicht an unseren föderalen Strukturen. Und alle Unternehmen, Ämter und Behörden müssen entsprechende Schutzmaßnahmen treffen. Dazu gehören ein Notfallplan und ausreichende Investitionen in die technische Sicherheit ebenso wie die regelmäßige Schulung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur IT-Sicherheit. Weil Cyberattacken existenzbedrohend sein können, muss ihre Abwehr Top-Priorität sein – überall.“