Um die volatile Einspeisung von 100% Ökostrom und den flexiblen Verbrauch von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen in unser Stromsystem integrieren zu können, muss der Rollout intelligenter Messysteme (Smart Meter) schneller und einfacher werden. Smart Meter können die Basis für Netzstabilität, Versorgungssicherheit, Cybersicherheit und Datenschutz im digitalen, kleinteiligen und dezentralen Energiesystem der Zukunft sein.
Die erfolgreiche Digitalisierung der Energiewende mit dem Smart Meter Gateway (SMGW) als einer zentralen Komponente wird jedoch immer noch durch ein hohes Maß an Zuständigkeitsdiskussionen, komplexe Regelungen, bürokratische Hürden sowie Verzögerungen bei technischen Standards behindert.
Die BMWK/BSI-Roadmap sieht vor, dass bis 2030 mehr als 15 Mio. Einbaufälle des Smart Meter Gateways umgesetzt sein müssen. Anfang 2022 waren jedoch nur 150.000 intelligente Messsysteme verbaut. Weitere Verzögerungen zeichnen sich ab: Die für Ende Januar 2022 angekündigte BSI-Markterklärung mit Freigabe weiterer Einbaufälle lässt weiter auf sich warten, die BSI-Markterklärung aus 2020 wurde im Mai 2022 wieder zurückgezogen und auch die Erarbeitung der Technischen Richtlinie TR-03109-5 für die interoperable Steuerung dauert länger als ursprünglich geplant.
Um die Solaroffensive auf Dächern, den Ausbau der Elektromobilität und den Wärmepumpen-Hochlauf nicht zu gefährden, ist ein Umsteuern dringend geboten. Notwendig sind jetzt insbesondere eine zügige neue Markterklärung, eine gesetzliche Grundlage für Steuerbarkeit, weniger Bürokratie, einfachere Prozesse, ausreichend Handwerker und finanzielle Einbauanreize.