Berlin, 12. November 2024 - Zur neuen International Computer and Information Literacy Study (ICILS) zu Digitalkompetenzen in der achten Jahrgangsstufe erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„85 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren nutzen Smartphones – und dennoch sind die digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern in den letzten fünf Jahren zurückgegangen. Diese Diskrepanz zeigt deutlich, dass das Bildungssystem seinem Auftrag, Kinder und Jugendliche auf Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten, nicht mehr gerecht wird. Es ist erfreulich, dass die deutschen Schulen bei der Ausstattung inzwischen Fortschritte gemacht haben. Nun muss sie aber auch so eingesetzt werden, dass Kinder und Jugendliche lernen, kompetent und reflektiert mit digitalen Medien und Informationen umzugehen. Gerade in Zeiten, in denen Desinformation und Fake News eine immer größere Herausforderung darstellen, sind digitale Kompetenzen entscheidend für die Resilienz unserer Gesellschaft. Die ICILS-Studie zeigt, dass ein zeitgemäßes Bildungssystem neben technischer Ausstattung auch entsprechende Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer, Lizenzen für Tools und Strategien an den Schulen braucht.
Laut Bitkom-Studie sehen 92 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer spürbare Verbesserungen bei der technischen Ausstattung durch den ersten Digitalpakt Schule. Gleichzeitig fordern 93 Prozent, dass ein Digitalpakt 2.0 als Folgeprogramm auch Mittel für Lizenzen, Lehrmaterialien und Fortbildungen enthalten muss, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Bereits am Montag hatte deshalb ein breites Bündnis aus Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften, Eltern, Digitalwirtschaft und Zivilgesellschaft auf die Dringlichkeit hingewiesen, den ohne Anschlussfinanzierung ausgelaufenen Digitalpakt endlich fortzuschreiben und damit die Finanzierung der Digitalisierung der Schulen noch vor Neuwahlen zu klären.“