

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft erleben Bauunternehmen, Vermieter, Architekten, Makler, Finanziers und Bewohner einen Digitalisierungsschub. PropTechs nutzen vielfältige technische Mittel von Big Data über künstliche Intelligenz und Blockchain bis hin zu Augmented und Virtual Reality, um effektive und nachhaltige Anwendungen für die Zukunft der Branche zu finden. Anwendungen im Bereich PropTech sind vielfältig: Sie reichen von Makler- und Verwaltungsdienstleistungen, Bauplanung und -finanzierung über Instandhaltung und Dokumentenmanagement bis hin zu Energieeffizienz im Quartier und Smart-Home–Anwendungen.
Etablierte wie junge Unternehmen in Deutschland sind in der Digitalisierung der Immobilienwirtschaft auf Augenhöhe mit internationalen Wettbewerbern. Diese Stellung gilt es in der kommenden Legislaturperiode auszubauen – auch durch politische Flankierung. Ziel muss es sein, Anwenderfreundlichkeit, energieeffizientes und nachhaltiges Wohnen mit kostengünstigem Bauen und Renovieren zu verbinden.
Wir brauchen intelligente Gebäude, um Bürger besser in die Energiewende mit einzubeziehen. Bei der Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen müssen die Lebenszykluskosten von Immobilien stärker berücksichtigt werden. Der derzeitige Automatisierungsgrad der meisten Gebäude reicht nicht aus, um den Anforderungen an die Energiewende samt Sektorenkopplung gerecht zu werden. Im Gebäudebereich treffen zudem Energie- und Mobilitätswende direkt aufeinander. Eine digitale Renovierungswelle im Gebäudesektor sollte daher mit der Mobilitätswende verknüpft werden. Eine politische Förderinitiative für die digitale Renovierungswelle müsste dabei besonders die Elektroinstallationen der Gebäude berücksichtigen – schließlich haben E-Ladesäulen, Batterie- und Wärmespeicher sowie Photovoltaikanlagen in bzw. an Gebäuden darauf unmittelbare Auswirkungen. Zentrale Voraussetzung für die dazu notwendige Digitalisierung ist zudem der Breitbandanschluss. Und nicht zuletzt sollte die Überwachung der Systeme auf ihre Effizienz hin Eingang in die Zielvorgabe der Renovierungswelle finden, um die getätigten Investitionen in eine höhere Energieeffizienz der Gebäude nachhaltig zu wahren.
Dem smarten Quartier gehört die Zukunft. Mittels digitaler Lösungen gelingt es hier die Lebensqualität im Sinne von Freizeit, Naherholung, Mobilität und sozialem Miteinander zu erhöhen. Digitalisierung ermöglicht dabei die nachhaltige Gestaltung von Stadtquartieren und Liegenschaften im Sinne der Bürger. Intermodulare Mobilitätshubs, Smart Parking oder emissionsfreie Quartierslogistik reduzieren bspw. die Verkehrs- und Feinstaubbelastung und erhöhen hierbei die Lebensqualität des städtischen Raums. Wichtig ist nun, die Vielzahl bestehender Förderprogramme – sei es z.B. im Städtebau oder beim Aufbau von Ladeinfrastrukturen - über die Sektorengrenzen hinweg besser aufeinander abzustimmen und zu verzahnen. Es braucht einen ganzheitlichen Ansatz, der Förderprogramme auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene zusammenbringt.
Die Entwicklung digitaler Immobilien und Quartiere ist natürlich zunächst eine privatwirtschaftliche Aufgabe. Bisher wird diese Entwicklung aber dadurch gehemmt, dass in den vielfältigen Berührungspunkten die digitale „Schnittstelle“ zum Staat fehlt. Einige Beispiele: