Über die Digitale Souveränität Deutschlands und Europas wird derzeit viel diskutiert. Oft stehen dabei industrie- und sicherheitspolitische Aspekte im Vordergrund. Dabei wird der Begriff sehr unterschiedlich verwendet.
Die Debatten sind zum Teil missverständlich. Wir wollen deshalb den Begriff der Digitalen Souveränität aufarbeiten und einen fundierten Beitrag zu den jüngsten politischen Debatten z. B. zu Gaia-X oder um den Ausbau des 5G-Netzes leisten. Dieses Papier legt dar, welche Handlungsfelder Digitale Souveränität aus Sicht der Digitalwirtschaft adressiert und welche unterschiedlichen Interessen dabei bestehen. Bereits im Jahr 2015 hat der Bitkom eine Position zur Digitalen Souveränität veröffentlicht, die in weiten Teilen noch heute Relevanz hat. Die Definition von 2015 wird aufgegriffen und weiterentwickelt.
Im Kern ist die Digitale Souveränität die Möglichkeit zur unabhängigen digitalen Selbstbestimmung. Im internationalen Zusammenhang bedeutet das vor allem, eigene Gestaltungs- und Innovationsspielräume zu erhalten und einseitige Abhängigkeiten zu vermeiden. Welche Punkte aus Sicht der Digitalwirtschaft grundlegend für die Wahrung dieser Handlungs- und Gestaltungsfreiheit sind, haben wir in unsrem Positionspapier „Digitale Souveränität: Anforderungen an Technologien- und Kompetenzfelder mit Schlüsselfunktion“ für Sie zusammengefasst.