Die Startup-Branche bringt Innovationen und Dynamik in die Wirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit Hessens. Wir wollen deshalb Start-Ups weiter fördern und bekennen uns mit Nachdruck zum Start-up-Standort Hessen.
Wir wollen unsere 2018 gestartete Startup Initiative Hessen fortsetzen und Hessen als führenden Startup-State weiterentwickeln. Die Zahl der Neugründungen in Hessen steigt und unser Land liegt in vielen bundesweiten Rankings auf den Spitzenplätzen. Wir freuen uns beispielsweise sehr, dass Frankfurt inzwischen weltweit zu den Top 30 der jungen, aufstrebenden Startup-Ökosystemen zählt.
Um diese Entwicklung noch weiter voranzutreiben, wollen wir neue Initiativen starten und insbesondere auch den Gründungen im ländlichen Raum einen weiteren Schub verleihen. Ein wichtiger Bestandteil ist die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Aus diesem Grund wollen wir an unseren bestehenden Anlaufstellen wie z.B. dem StartHub Hessen oder dem TechQuartier festhalten und sie ausbauen. Außerdem wollen wir einen Beauftragten für Startups schaffen, eine Datenbank bereitstellen, die als zentrale Anlaufstelle alle wichtigen Informationen für Gründerinnen und Gründer in einer Hand enthält und Existenzgründungen durch weniger Bürokratie künftig in 48 Stunden möglich machen.
Hessen ist ein dynamischer, innovativer und starker Wirtschaftsstandort, der den internationalen Vergleich nicht scheuen muss. Es gilt, die bereits vorhandenen Stärken weiter auszubauen – hier müssen wir aber noch schneller werden, unter anderem durch den Abbau bestehender bürokratischer Hürden. Die Gründung eines Start-ups soll in Hessen zum Ende der kommenden Wahlperiode daher innerhalb von 48 Stunden vollständig durchgeführt werden können.
Start-ups sind Ausgangspunkt für Innovationen und damit letztendlich für die erfolgreiche Transformation in Hessen. Unser Ziel ist es, Hessen als Start-up Standort weiterzuentwickeln, denn die Start-ups von heute sind der Mittelstand von morgen. Dabei legen wir besonderen Augenmerk auf Gründungen mit Impact Innovations, also Innovationen mit messbaren positiven sozialen und ökologischen Wirkungen. Dafür wollen wir das Start-up Ökosystem weiter verbessern, damit sich Gründer*innen und junge Fachkräfte wohl fühlen. Verbessern wollen wir die Finanzierungsmöglichkeiten - insbesondere für Impact-Start-ups - sowie die schnellere Bearbeitung von Aufenthaltsfragen für Fachkräfte durch ein neues „Willkommenszentrum“. Mit einer sehr guten infrastrukturellen Anbindung, guten Universitäten und damit einem hohen Fachkräftepotenzial, einer engagierten Wirtschaftspolitik, attraktiven Kommunen und vielem mehr, bringt Hessen alle Voraussetzungen für einen starken Start-up Standort mit.
Die Startup Szene hat eine sehr hohe Bedeutung für Wachstum und Innovation am Wirtschaftsstandort Hessen. Startups sind ein entscheidender Faktor im Entwicklungs- und Transformationsprozess der hessischen Wirtschaft. Aus Sicht der Freien Demokraten hat es die schwarz-grüne Landesregierung in den vergangen Jahren versäumt, die richtigen Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Startup-Standort Hessen zu setzen. Bei der Anzahl der Finanzierungsrunden und Finanzierungsvolumen liegt Hessen weit abgeschlagen auf einem schwachen Mittelfeldplatz.
Hessen hat großes Potenzial im FinTech-Bereich, der Finanzplatz Rhein-Main ist ein echter Standortvorteil. Dieses Potenzial muss in Zukunft besser ausgeschöpft werden.
Wir Freie Demokraten wollen zur Stärkung des Startup-Standorts Hessen Bürokratie abbauen, digitale Angebote der öffentlichen Verwaltungen stärken, mehr Venture-Capital zur Verfügung stellen, eine landesweite Gründungsstrategie auf den Weg bringen, Gründungsstipendien ausbauen und in den Schulen und Hochschulen ein gründungsfreundliches Klima schaffen.
Hessen benötigt qualifizierte Fach- und Arbeitskräfte aus dem In- und Ausland, die den Beschäftigungsbedarf decken. Wir wollen eine echte “Fast Lane” für Fachkräfte in Hessen schaffen. Wir setzen uns dafür ein, dass beim Bund eine neue Agentur für Einwanderung („Work-and Stay-Agentur“) geschaffen wird. Diese soll aktiv um ausländische Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt werben. Ihren Aufbau wollen wir aktiv unterstützen und mit hessischen initiativen verzahnen. Durch eine klare Trennung der Fachkräfteeinwanderung von der Migration Schutzsuchender wollen wir Verfahren beschleunigen. Insgesamt müssen wir an vielen Stellen die Verfahren verschlanken, um z.B. mehr Fachkräfte-Visa und eine schnellere Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu ermöglichen. Sofern Bundesrecht dies zulässt, setzen wir uns dafür ein, dass ausländische Studenten mit einem deutschen Hochschulabschluss automatisch eine unbefristete Arbeitserlaubnis in Hessen bekommen. Außerdem setzen wir uns für eine Erhöhung der Erasmus-Förderungen ein, um mehr jungen Menschen aus der EU zu ermöglichen, Hessen im Rahmen von Praktika kennenzulernen und sie so zu animieren, ihre Ausbildung hier zu beginnen. Um ausländischen Arbeitskräften einen besseren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, haben wir u.a. das Hessische Welcome-Center aufgebaut und die Integrationslotsinnen und Integrationslotsen im Rahmen des Hessischen Landesprogramms „WIR – Vielfalt und Teilhabe“ ins Leben gerufen. Diese Maßnahmen wollen wir fortführen und bedarfsgerecht ausbauen.
Der hessische Wirtschafts- und Industriestandort steht vor enormen Herausforderungen. Gemeinsam mit Unternehmen, Arbeitnehmer*innen sowie dem Staat wollen wir den Standort Hessen zukunftsfähig und attraktiv für internationale Talente machen. Dafür stellen wir einen Transformationsfonds zur Verfügung, um den Wandel unserer Wirtschaft aktiv zu unterstützen. Die Einbeziehung privaten Kapitals wollen wir ermöglichen. Aus dem Fonds sollen u.a. Qualifizierungsmaßnahmen, Investitionen in Standortfaktoren und gezielte Innovationen in Zukunftstechnologien und deren Industrialisierung finanziert sowie regionale Transformationscluster gefördert werden.
Aufenthaltsrechtliche Fragen müssen schnell und unkompliziert bearbeitet werden. Ein zentrales „Willkommenszentrum“ soll sich daher zukünftig zügig und aus einer Hand um die Anerkennung von Abschlüssen, Aufenthaltsrecht und Integration kümmern. Der Spurwechsel vom Asyl- in ein Einwanderungsverfahren muss erleichtert werden. Gut integrierte und qualifizierte Menschen brauchen eine Bleibeperspektive in unserem Land und sollen nicht aus Ausbildung und Erwerbstätigkeit gerissen werden. Zusätzlich planen wir vereinfachte Zugänge zu den Berufen, Quereinstiegs- und Qualifizierungs- sowie Programme zur Gewinnung und Unterstützung von eingewanderten Fachkräften.
Wir Freie Demokraten setzten uns für eine zügige Verwaltung und den Abbau unnötiger bürokratischer Hürden ein, um internationalen Talenten möglichst schnell das Arbeiten in Deutschland zu ermöglichen. Der Arbeitskräftemangel ist zu einem der größten Risiken für den Wirtschaftsstandort Hessen geworden. Um für internationale Talente attraktiv zu werden, braucht es eine moderne und digitalisierte Verwaltung und Bürokratieabbau. Die Ausstellung von Aufenthaltstiteln durch die kommunalen Ausländerbehörden dauert in einigen Landkreisen und kreisfreien Städten viele Monate. Unternehmen und Bewerbern wird es damit extrem kompliziert gemacht, Aufenthaltstitel zu erhalten. Diese Situation macht den Standort Hessen für internationale Talente bereits vor der Aufnahme einer Tätigkeit unattraktiv. Wir brauchen deswegen eine zentrale Ausländerbehörde für Fachkräftezuwanderung. Diese Behörde soll vollständig digital arbeiten und sich ausschließlich mit der Ausstellung von Aufenthaltstiteln beschäftigen. Darüber hinaus ist es für die Stärkung der Willkommenskultur wichtig, die internationale Kompetenz und die Sprachkompetenz in der Verwaltung zu stärken.
Das Fach Informatik nimmt an hessischen Schulen bereits heute einen besonderen Platz ein. Schülerinnen und Schülern mit besonderen Interessen und Begabungen in diesem Bereich wird eine entsprechende Schwerpunktsetzung sowohl in der Sekundarstufe I als auch in der Sekundarstufe II ermöglicht. Informatik kann in allen drei Bildungsgängen der Sekundarstufe I als Teil des Wahlunterrichts im gymnasialen Bildungsgang bzw. des Wahlpflichtunterrichts der Bildungsgänge Haupt- und Realschule angeboten werden. Darüber hinaus wird Informatik in der Qualifikationsphase als Grundkurs und – in Abhängigkeit von den personellen, räumlichen und sächlichen Voraussetzungen – auch als Leistungskurs unterrichtet. Wir wollen dies ausweiten und setzen uns für eine Stärkung des Fachs Informatik in der gesamten Sekundarstufe I ein.
Ergänzend zum Informatik-Angebot haben wir mit dem neuen Schulfach „Digitale Welt“ ein attraktives Angebot für die Schülerinnen und Schüler geschaffen. Es verbindet grundlegende Kompetenzen der Informatik mit der – in der Berufswelt immer mehr eine Schlüsselrolle einnehmenden – ökonomischen und ökologischen Bildung sowie Fragen der Medienkompetenz. Das ist bundesweit einzigartig und Hessen ist damit Vorreiter. Als CDU Hessen werden wir unser Schulfach Digitale Welt flächendeckend in Hessen als Regelfach für die Jahrgangsstufen 5 und 6 einführen.
Digitalisierung beeinflusst oder berührt alle Bereiche unseres Lebens. Es ist Aufgabe des Bildungssystems, alle Menschen auf die gravierenden Veränderungen unserer Lebensrealitäten vorzubereiten. In den Schulen sind hybride Unterrichtssituationen Realität. Es braucht einen Masterplan Digitalisierung, um den Transformationsprozess im Bildungsbereich zu gestalten. Dazu zählt auch eine Anpassung der Curricula und Didaktik. Bisher fehlt auf Landesebene eine zentrale Einrichtung, die den digitalen Wandel analysiert, Erkenntnisse, etwa aus anderen Ländern, aus Wissenschaft und Forschung, sowie fachliche, technische und pädagogische Kompetenzen vermittelt. Wir wollen daher ein „Zentrum für Bildung in der Digitalen Welt“ (ZBDW) in Hessen einrichten. Außerdem wollen wir die Lernmittelfreiheit auf den digitalen Bereich ausweiten und Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler mit notwendiger Hard- und Software ausstatten.
Wir wollen den im Schuljahr 2022/2023 gestarteten Schulversuch zum Fach „Digitale Welt“ evaluieren und weiterentwickeln. Wir verfolgen das Ziel, auf dieser Grundlage grundlegende Kompetenzen aus dem Bereich Informatik in Verbindung mit lebensweltlichen und gesellschaftlichen sozialen, ökonomischen und ökologischen Problemstellungen fest in den Lehrplänen zu verankern.
Wir fordern die Einführung eines flächendeckenden, verpflichtenden Informatik-Unterrichts in der Sekundarstufe I. Hessen ist bei der informatischen Bildung neben Bremen Schlusslicht in Deutschland, dabei erlangen digitale Kompetenzen eine immer größere Bedeutung für das Leben und Arbeiten von jungen Menschen.
Wir werden neue Initiativen starten, um Unternehmergeist und Existenzgründungen zu stärken. Mit Gründungsbotschaftern und einem Landespreis für Schülerfirmen wollen wir sowohl in den Schulen als auch in den Hochschulen für das Thema werben und jungen Menschen aufzeigen, welche Möglichkeiten es in diesem Bereich gibt und welche Anlaufstellen dafür in Hessen zur Verfügung stehen. Wir werden das bestehende Unterstützungsangebot für Gründer speziell an Hochschulen bzw. für Studierende erweitern. Durch die Initiative „ZusePower“ werden wir einen neuen Schub für Gründungen aus Hochschulen und Wissenschaft in Gang setzen. Jede Hochschule erhält dafür 10 Euro pro Studierenden, mit der künftig die Startup-Kultur gefördert wird. So können Arbeitsplätze in Co-Working-Spaces geschaffen und Kontakte zu Investoren hergestellt werden. Wir wollen die Bereitstellung von Mikro-Krediten, Kapital für Kleinunternehmen, Innovationsdarlehen sowie die Gründungs- und Wachstumsfinanzierung zur Finanzierung von Unternehmensgründungen ausbauen und auch die Rahmenbedingungen für Risikokapital verbessern. Gleichzeitig schaffen wir einen Innovations- und Gründerfonds und unterstützen die Aktivität bereits bestehender Fonds wie z.B. den CARMA-Fond. Damit kann die Gesellschaft den Gründerinnen und Gründern gezielt auch Risikokapital bereitstellen.
Wir wollen Außerdem Förderprogramme so gestalten, dass sie allen Interessierten offenstehen – egal ob sie von öffentlichen oder privaten Hochschulen kommen.
Wir brauchen “mehr Wumms” bei der Verknüpfung von universitärer und außeruniversitärer Forschung, bei der Schnittstelle zwischen Forschung und praktischer Anwendung. Für die produktive Vernetzung von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen, forschenden Unternehmen und innovativen Start-Ups gibt es in Hessen im Vergleich zu anderen Bundesländern noch viel ungehobenenes Potenzial. Die zahlreichen guten Projekte vor Ort benötigen ein stärkeres Engagement durch das Land, um aus hier produziertem Wissen auch Jobs und Wertschöpfung in Hessen entstehen zu lassen. Reallabore und Ausgründungen von Studierenden müssen stärker unterstützt werden. Wir unterstützen deshalb hessische Forschungsregionen bei der Bewerbung um die Aufnahme in die Förderung der zukünftigen Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). In Ergänzung dazu werden wir ein hessisches Pendant zum DATI einrichten, das die Bildung regionaler Netzwerke für anwendungsorientierte Forschung, Innovation und Transfer unterstützt.
Unsere Hochschulen sollen Orte für Innovationen und Transfer sein. Nur so kann aus Wissen eine Lösung für eine gesellschaftliche Herausforderung entstehen. Dafür wollen wir mit einem Transfer- und Gründungsfonds Startup-Gründungen an Hochschulen und Wissenschaftskommunikation weiter erleichtern. Wir werden die Rahmenbedingungen schaffen, dass an möglichst allen Hochschulen fachbereichsübergreifendes Denken und Handeln für erfolgreiches Gründen erlernt werden kann (Entrepreneurship Education). Wir wollen zudem eine neue Förderlinie „TRANSFER“ in unserem Forschungsförderprogramm LOEWE etablieren, die Reallabore, Transferlabore und Transferprofessuren sowie Wissenschaftskommunikation und Bürgerforschung fördert.
Die Bedingungen für den Technologietransfer und für Ausgründungen aus den hervorragenden Forschungsprojekten hessischer Hochschulen und außeruniversitärer Einrichtungen sind bislang nicht gut. Dabei fehlen nicht nur Personen, auch Wagniskapital ist immer wieder ein Hemmschuh. Wir wollen Gründungs- und Transferzentren an allen Hochschulen etablieren, ihnen ermöglichen, sich privatrechtlich zu organisieren und gemeinsam Förderanträge zu stellen.
Mit der Novellierung des Hessischen Vergabe- und Tariftreugesetzes in der aktuellen Legislaturperiode haben wir bereits wichtige Weichen gestellt, um öffentliche Auftragsvergaben zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen. Darüber hinaus wollen wir ein Vergabehandbuch erarbeiten, um Rechtsunsicherheiten für die Vergabepraxis zu minimieren.
Gemeinsam mit der hessischen Wirtschaft und natürlich auch der Startup-Branche wollen wir als CDU Hessen die neuen Regelegungen evaluieren und wo notwendig nachbessern, um Startups und kleineren sowie mittelständischen Unternehmen bessere Möglichkeiten zu geben, an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen.
Zentrale Kriterien für gute Arbeit wie angemessene Löhne und Möglichkeiten der Mitbestimmung sind für uns zentral, insbesondere auch dann, wenn der Staat als Auftraggeber agiert und hier seiner besonderen Verantwortung gerecht werden muss. Vor diesem Hintergrund fordern wir ein wirkliches Tariftreue- und Vergabegesetz für Hessen, dass diese Kriterien berücksichtigt. Die Einhaltung zentraler Kriterien für gute Arbeit auch durch innovative junge Unternehmen eröffnet diesen somit die noch bessere Berücksichtigung in öffentlichen Vergabeprozessen. Die strukturellen Besonderheiten innovativer junger Unternehmen sind uns dabei bewusst.
Wir wollen für öffentliche Vergaben die Möglichkeiten weiter stärken, soziale und ökologische Kriterien noch besser zu berücksichtigen. Zusätzlich werden wir prüfen, wie wir Start-ups und innovative Unternehmen bzw. Innovative Produkte in den Vergaberichtlinien besser berücksichtigen können, damit sie von öffentlichen Aufträgen profitieren können. Um lokale kleine und mittlere Betriebe – dazu zählen auch Start-ups - leichter in die Lage zu versetzen, an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen, wollen wir - wo möglich - diese nach Gewerken trennen. Kommunen wollen wir Beratung anbieten, welche Kriterien für eine Ausschreibung wichtig sind, damit das richtige Unternehmen gefunden werden kann.
Wir Freie Demokraten wollen das hessische Vergabegesetz Startup-freundlicher gestalten. Das gelingt am besten dann, wenn wir das Vergabegesetz von politischer Überfrachtung und unnötiger Bürokratie befreien. Es braucht weder einen Landesmindestlohn im Vergabegesetz, noch ökologische oder soziale Vergabekriterien. Diese –möglicherweise berechtigten- politischen Anliegen sind bereits durch andere Gesetze ausreichend geregelt und haben im Vergaberecht nichts zu suchen.
Die ursprüngliche Aufgabe des Vergaberechts ist es durch die wirtschaftliche und sparsame Verwendung von Haushaltsmitteln den Beschaffungsbedarf der öffentlichen Hand zu decken. Wenn wir uns auf dieses Ziel fokussieren und hessische Vergabegesetz von all denjenigen Regelungen befreien, die zur Erreichung des Ziels nicht beitragen, bekommen wir ein Startup-freundliches Vergabegesetz.
Unser Ziel ist es, insbesondere auch weibliche Gründerinnen stärker zu unterstützen und zur Gründung eines eigenen Startups zu ermutigen. Hierfür wollen wir u.a. ein eigenes Förderprogramm etablieren. Außerdem wollen wir in den bestehenden Anlaufstellen für Gründerinnen und Gründer wie z.B. dem StartHub Hessen oder dem TechQuartier spezielle Unterstützungsleistungen und Beratungsangebote für Frauen einrichten.
Ferner prechen wir als CDU Hessen uns dafür aus, ein eigenes Format zum Austausch von Gründerinnen aufzubauen und regelmäßig Veranstaltungen durchzuführen. Das Format soll sich dabei an die erfolgreiche Veranstaltungsreihe „Women Go Digital - let's talk about IT“ anlehnen, die Mädchen und Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen die Möglichkeiten und Chancen einer Berufswahl in der IT aufzeigt.
Nur etwa jede siebte Gründung in der EU erfolgt laut EU-Start-up-Monitor durch eine Frau. Und wenn Frauen gründen erhalten sie weniger Risikokapital. Diesem Umstand wollen wir durch gezielte Gründerinnen-Förderung und die Stärkung regionaler Beratungsstellen für Gründerinnen entgegentreten.
Frauen gründen unterdurchschnittlich oft. Um dieses Potenzial in Hessen zu heben, wollen wir Frauen den Zugang zu Beratung, Begleitung und Zugang zu Informationen und Kapital erleichtern und Frauen bei Gründungsaktivitäten gezielt fördern. Hier wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Beratungsnetzwerk jumpp - Frauenbetriebe vertiefen und setzen auf branchenspezifische Angebote zur Förderung weiblicher Gründungen. Wir setzen uns zudem für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Selbstständigkeit ein und wollen 20.000 neue Kita-Plätze in Hessen schaffen.
Wir Freie Demokraten möchten mehr Frauen zur Gründung von Unternehmen ermutigen. Im Bereich der Start-Ups sind Frauen, wie eine Erhebung im Rahmen des Deutschen Startup Monitors 2018 zeigt, aktuell mit nur 15,1% vertreten. Wir müssen also feststellen, dass der Anteil an Gründerinnen in Deutschland unter dem europäischen Durchschnitt liegt und die Chancen hier noch lange nicht gerecht verteilt sind. Frauen gründen häufiger alleine, weshalb wir Freien Demokraten uns für die Verbesserung von den Rahmenbedingen und für den Abbau bürokratischer Hürden (bspw. durch ein bürokratiefreies Jahr) für kleine Gründungen einsetzen.
Um das Potential unter Gründerinnen stärker auszuschöpfen und mehr Frauen zum Gründen zu bewegen, fordern wir:
Wir wollen die Bereitstellung von Mikro-Krediten, Kapital für Kleinunternehmen, Innovationsdarlehen sowie die Gründungs- und Wachstumsfinanzierung zur Finanzierung von Unternehmensgründungen ausbauen und auch die Rahmenbedingungen für Risikokapital verbessern. Wir haben in Hessen in den letzten Jahren bereits eine Reihe an Förder- und Kapitalprogrammen für Startups ins Leben gerufen, wie z.B. den Futury Venture Growth Fonds, den Futury Regio Growth Fonds, das Gründerstipendium „Push“, LOEWE, Distr@l oder den Hessischen Gründerpreis. Gleichzeitig schaffen wir einen Innovations- und Gründerfonds und unterstützen die Aktivität bereits bestehender Fonds wie z.B. den CARMA-Fond. Um mehr privates Wagniskapital zu mobilisieren, wollen wir die Sichtbarkeit der Startup Branche verbessern. Dafür wollen wir u.a. jährlich ein internationales Startup Festival in Hessen ausrichten und damit Gründerinnerinnen und Gründern die Möglichkeit geben sowohl international als auch national sichtbarer zu werden. Auch unseren Hessischen Gründerpreis wollen wir fortführen und jährlich vergeben.
In unserem Wirtschaftsprofil für ein Hessen von 2030 stehen Neugründungen und Betriebsübernahmen im Fokus. Die Gründer*innen von heute stellen die Arbeitsplätze von morgen. Betriebsübernahmen sichern Beschäftigung und Wertschöpfung in der mittelständischen Wirtschaft. Wirtschaftsförderinstrumente für Gründungen und Betriebsübernahmen müssen daher unbürokratisch, niedrigschwellig und technisch einfach ausgestaltet sein. In Hessen gibt es großes Potenzial für die Finanzierung über den Kapitalmarkt. Damit Start-ups sich leichter am Kapitalmarkt finanzieren können, müssen Intermediäre (Banken und Sparkassen) eine zentrale Rolle einnehmen. Es braucht daher passgenaue Angebote, die gerade auch Start-ups einen leichten Zugang zum Kapitalmarkt ermöglichen, die Risiken breit streuen und die Abwicklung zentralisieren. Hierzu wollen wir zielgerichtet Unterstützungsmaßnahmen entwickeln.
Wir haben als Land bereits heute Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups in unterschiedlichen Unternehmensphasen geschaffen. Diese Finanzierungsquellen zur Gründung und Skalierung wollen wir weiter aufwachsen lassen. Das Fundrasining Readiness Programm im Tech Quartier wollen wir weiter ausbauen und zu einem Investment Readiness Programm für Start-ups und KMU erweitern.
Wir als Freie Demokraten werden keine Förderprogramme für Startups abschaffen. Im Gegenteil: Wie setzen wir uns für einen Ausbau und eine gezielte Verbesserung der bestehenden Förderprogramme ein.
Aus Sicht der CDU Hessen ist die Vernetzung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ein zentraler Bestandteil für das Wachstum der Startup Branche in Hessen. Aus diesem Grund wollen wir an unseren bestehenden Anlaufstellen und Formaten wie z.B. dem StartHub Hessen, dem TechQuartier oder dem Runden Tisch Startup-Ökosystem FrankfurtRheinMain festhalten und sie weiter ausbauen. Sie dienen als Anlaufstellen für Startups, Investorinnen und Investoren, Hochschulen, Inkubatoren, etablierte Unternehmen sowie andere Netzwerke. Die bestehenden Angebote werden hier gebündelt und Beratungen durchgeführt. Damit wollen wir für einen kontinuierlichen Austausch zwischen den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren sorgen und diese gemeinsam ins Gespräch bringen.
Beachten Sie auch den Transformationsfonds aus Frage 2. Zudem: Wir bringen alle Akteure an einen Tisch, indem wir einen Transformationsrat implementieren, der langfristig zu einer hessischen Transformationsagentur nach rheinland-pfälzischem Vorbild weiterentwickelt werden soll.
Für KMU und die Gründerszene bieten sich insbesondere im Angesicht der sozialen und wirtschaftlichen Transformation große Chancen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wollen Unternehmen gezielt bei der Bewältigung der Herausforderungen der Zukunft – von Energiefragen über CO2-Einsparung und Fachkräftemangel bis hin zu Unternehmensnachfolge – unterstützen. Hier entsteht eine große Nachfrage nach Innovationen, die für Chancen und Arbeitsplätze in Start-ups sorgt. Wir wollen dabei den erfolgreichen Weg der Schaffung von One-Stop-Shops, wie u.a. der Servicestelle Wirtschaftswandel, der Landesenergieagentur oder Angeboten wie dem DIGI-Zuschuss und –Check beibehalten und ausbauen.
Um die Zusammenarbeit zwischen Startups und KMU zu stärken, wollen wir ein günstiges Umfeld für Innovation und Unternehmensgründungen zu schaffen. Dazu gehört zum einen, dass wir bürokratische Hürden abbauen und den Gründergeist fördern, um die Gründung neuer Unternehmen zu erleichtern. Zum anderen wollen wir die Vernetzung zwischen Startups und etablierten KMU fördern, um die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Erfahrungen zu erleichtern. Auch die Bereitstellung von ausreichendem Kapital, z.B. durch die Förderung von Venture Capital, ist ein wichtiger Baustein, um Startups und KMU zu unterstützen und ihre Zusammenarbeit zu fördern.