Zukunftskommission Landwirtschaft und der Bitkom
Was ist die Zukunftskommission Landwirtschaft?
Im Jahr 2020, als Reaktion auf verstärkte Proteste in den Bereichen Landwirtschaft, Klima und Umwelt, wurde unter der Leitung von Prof. Peter Strohschneider die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) ins Leben gerufen. Diese Kommission legte am 29. Juni 2021 einstimmig ihren Abschlussbericht mit dem Titel "Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe" vor, der Empfehlungen für ein nachhaltiges Agrar- und Ernährungssystem enthielt.
Alle Infos zu den Mitgliedern und der ZKL.
Die Mitglieder der ZKL, die aus den Bereichen Landwirtschaft, Wirtschaft, Umwelt-, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit und Wissenschaft stammen, wurden von Bundesminister Cem Özdemir beauftragt, ihre Arbeit fortzusetzen. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung übernimmt hier die Koordination. Den derzeitigen Vorsitz übernehmen Professorin Dr. Regina Birner und Professor Dr. Achim Spiller.
Abschlussbericht 2021 herunterladen
Was passiert aktuell? (Stand 2024)
Seit der Veröffentlichung des Abschlussberichts ist leider nicht mehr viel passiert. Die Handlungsempfehlungen sind von den Regierungen seit 2021 nicht umgesetzt worden. Im Angesicht der erneuten Bauernproteste Anfang des Jahres 2024, hat die ZKL wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten. Von den aktuell regierenden Parteien hat die ZKL konkrete Fragen gestellt bekommen, die jetzt in Sondierungsgruppen aufgearbeitet werden. Aus diesen Fragen ergeben sich im Bereich der Digitalisierung neue konkretere Handlungsempfehlungen wie zum Beispiel:
- Bereitstellung digitaler Geodaten für Präzisionslandwirtschaft durch aktive Unterstützung der Regierung bei der Erfassung und Bereitstellung durch die Länder.
Im April traf sich die ZKL zusammen mit Bundeskanzler Olaf Scholz, um über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Das Sprecherteam der ZKL ist außerdem im Austausch mit Bundesminister Cem Özdemir. Ein überarbeiteter Bericht soll noch 2024 veröffentlicht werden.
Abschlussbericht 2021 zusammengefasst
Die Digitalisierung revolutioniert die Landwirtschaft und harmonisiert die Bedürfnisse von Mensch, Tier, Umwelt und Natur. Präzisionsarbeit auf dem Feld und gezielter Pflanzenschutz sind nur einige Beispiele für den Einsatz modernster Innovationen zur Förderung der Tiergesundheit und zum Umweltschutz. Die Datenhoheit liegt in den Händen der Landwirt:innen, die durch staatliche Unterstützung Zugang zu digitalen Technologien erhalten, wobei insbesondere kleine und mittlere Betriebe berücksichtigt werden. Trotz fortschrittlicher Technologie bleibt die Rolle der Landwirt:innen unverzichtbar, da sie die Entscheidungen über digitale und analoge Arbeitsweisen in ihren Betrieben treffen. Eine dynamische Anpassung der digitalen Versorgung in ländlichen Gebieten ist entscheidend, damit Landwirt:innen die Vorteile der Digitalisierung voll ausschöpfen können.
- Anpassung der Ausbildungsinhalte an Fachschulen, Hochschulen und Bereitstellung von Beratung zur Anwendung neuer Technologien, insbesondere im Bereich der Digitalisierung.
- Die Digitalisierung sollte eine größere Rolle bei der Umsetzung von Klimazielen spielen, da Technologien und digitale Anwendungen dazu beitragen können, den CO2-Ausstoß in der Landwirtschaft zu reduzieren.
- Förderung der Nutzung innovativer Lösungen im Pflanzenschutz, einschließlich moderner Landtechnik und digitaler Lösungen.
- Ausbau der digitalen Infrastruktur auf Bundesebene und Vereinfachung des Zugangs zu Geodaten sowie kostenfreie Bereitstellung für landwirtschaftliche Betriebe.
