Berlin, 11. Juli 2023 - Mit dem Avatar in die virtuelle Shopping-Mall oder ein detailgetreues Abbild der Fabrik als digitaler Zwilling im Metaverse – die EU-Kommission hat heute eine Initiative zu Web4.0 und virtuellen Welten vorgestellt. Damit will sie europäischen Unternehmen dabei helfen, die Chancen dieser Technologien besser zu nutzen. „Virtuelle Welten bieten nicht nur in Handel und Entertainment Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle, gerade auch in der Industrie, dem Gesundheitssektor, der öffentlichen Verwaltung oder in der Aus- und Weiterbildung öffnen sich faszinierende Einsatzfelder“, sagt Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst. „Bitkom begrüßt, dass die EU-Kommission rund um das Metaverse eine Chancendebatte eröffnet.“
Bitkom unterstützt das Bemühen der EU, die für virtuelle Welten notwendigen technologischen Fähigkeiten zu stärken und die Einführung innovativer Lösungen zu beschleunigen. Dazu sollen sogenannte „regulatorische Sandkästen“ (regulatory sandboxes) ein Umfeld schaffen, in dem neue Technologien leichter ausprobiert werden und sich so entfalten können. Zudem will die EU insbesondere dabei helfen, Unternehmen, die virtuelle Welten entwickeln, und industrielle Nutzer zusammenbringen. Nach einer aktuellen Umfrage unter 602 Unternehmen aus allen Branchen im Auftrag des Bitkom spricht mehr als ein Drittel (36 Prozent) dem Metaverse eine große Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in der Zukunft zu. Allerdings hat gerade einmal 1 Prozent Metaverse-Technologien im Einsatz, 7 Prozent planen oder diskutieren den Gang ins Metaverse. „Das Metaverse hat das Potenzial, die Zukunft des Internets entscheidend zu prägen. Deutsche und europäische Unternehmen sollten dabei eine führende Rolle einnehmen. Insbesondere im Industrial Metaverse hat Deutschland eine sehr gute Ausgangsposition“, so Wintergerst.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche Bedeutung haben die folgenden Technologien für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen in der Zukunft?“ und „Welche Technologien werden in Ihrem Unternehmen genutzt, geplant, diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“