Berlin, 12. Februar 2024 - Die große Liebe, eine kurzweilige Bekanntschaft, ein schönes Date – das alles ist dank Online-Dating nur einen Klick oder Swipe entfernt. Insgesamt die Hälfte (51 Prozent) aller deutschen Internetnutzerinnen und -nutzer ab 16 Jahren hat schon einmal Online-Dating-Angebote genutzt. Der Mehrheit (59 Prozent) unter ihnen fällt es dabei leichter, online zu flirten als offline – genauso viele (59 Prozent) sagen aber auch, durch Online-Dating sei es generell schwerer geworden, Leute im realen Leben kennenzulernen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Vorfeld des Valentinstages unter 1.013 Internetnutzerinnen und -nutzern in Deutschland.
Würden wir uns gut ergänzen? Was meint sie wohl mit dieser Nachricht? Soll ich doch noch auf ein zweites Date mit ihm gehen? Nicht nur der Rat von Freunden wird rund ums Dating gelegentlich eingeholt – auch von Künstlicher Intelligenz wünschen sich einige Unterstützung auf der Suche nach Lust und Liebe im Netz: Jede und jeder dritte Online-Dating-Nutzer (33 Prozent) würde sich dabei gerne von KI beraten lassen. Und das Vertrauen in die Treffsicherheit der KI ist hoch: 32 Prozent glauben, dass man mit der Hilfe von KI schneller die große Liebe beim Online-Dating finden kann. 31 Prozent würden einer KI bei der Auswahl von Partnerin oder Partner sogar mehr vertrauen als der Auswahl der eigenen Familie. „KI kann das Online-Dating-Erlebnis verbessern, indem es zum Beispiel besonders passende Matches findet, Fake-Profile identifiziert oder Anregungen für die Kommunikation gibt. Im Endeffekt zählt beim Kennenlernen aber natürlich der persönliche Eindruck, bei dem so viel mehr eine Rolle spielt als das, was ein Algorithmus aus Profilen oder Nachrichten ableiten kann“, sagt Jana Moritz, Expertin beim Digitalverband Bitkom.
Demnach geht es immerhin der Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer von Online-Dating-Diensten (auch) um Verbindlichkeit: 52 Prozent sind online auf der Suche nach einer langfristigen Beziehung. Ein Drittel (35 Prozent) ist auf lockere Flirts und gelegentliche Dates aus. Ein Viertel (24 Prozent) sucht nach erotischen Treffen oder One-Night-Stands. Zum Zeitvertreib nutzen 30 Prozent Online-Dating, während 49 Prozent auf diesem Weg einfach neue Menschen kennenlernen möchten. Jana Moritz: „Online-Dating erweitert den Radius, potenzielle Partnerinnen oder Partner zu finden, sei es nun lang- oder kurzfristig. Man kommt dadurch in Kontakt mit Menschen, die einem sonst wahrscheinlich nicht begegnet wären.“
Frauen und Männer sind dabei mit durchaus unterschiedlichen Zielen auf Dating-Websites, -Apps und Co. unterwegs: Während 57 Prozent der Frauen beim Online-Dating gerne eine langfristige Partnerschaft finden würden, geben nur 49 Prozent der Männer an, dies beim Online-Dating zu suchen. Letztere sind mit 43 Prozent wesentlich häufiger an lockeren Flirts und gelegentlichen Dates interessiert als Frauen (26 Prozent). Noch größer ist der Unterschied bei erotischen Dates oder One-Night-Stands: Diese sucht über ein Drittel (36 Prozent) der Männer beim Online-Dating, aber nur jede zehnte Frau (10 Prozent).
Auswahl auf Basis von Fotos, immer wieder die gleichen Konversationen - drei Viertel (74 Prozent) der Nutzerinnen und Nutzer sagen, Online-Dating sei oberflächlich. Trotzdem sind aber auch 62 Prozent überzeugt, dass man beim Online-Dating die große Liebe finden kann. Tatsächlich endet die Suche nach der Liebe im Internet für viele erfolgreich: Knapp die Hälfte (49 Prozent) derjenigen, die Online-Dating schon einmal genutzt haben, hat darüber eine Partnerschaft gefunden. Dabei sind 29 Prozent der Online-Dating-Nutzerinnen und -Nutzer derzeit noch in einer Partnerschaft, die darüber entstanden ist. Bei 24 Prozent ist eine Online-Dating-Partnerschaft bereits wieder beendet. Ein Viertel (25 Prozent) aller Online-Dating-Nutzerinnen und -Nutzer hat wiederum schon einmal einen erotischen Kontakt oder One-Night-Stand gefunden. „Mittlerweile zählt Online-Dating neben dem Freundeskreis zu den häufigsten Match-Making-Orten. Das wirkt sich auch auf das gesellschaftliche Image aus: Sich online kennengelernt zu haben, ist inzwischen gang und gäbe und mit weniger Vorurteilen behaftet als früher“, sagt Jana Moritz.
Besonders die Jüngeren suchen demnach online nach Partnerschaften, One-Night-Stands oder neuen Bekanntschaften: Zwei Drittel (66 Prozent) der 16- bis 29-Jährigen haben schon einmal online gedatet. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 68 Prozent, bei den 50- bis 64-Jährigen 39 Prozent und bei den über 65-Jährigen 20 Prozent. Am liebsten sind Nutzerinnen und Nutzer von Online-Dating demnach auf Apps wie Tinder, Bumble, Hinge oder Lovoo unterwegs: 65 Prozent waren schon einmal bei einem solchen Dienst aktiv. Fast gleichauf liegen Online-Partnervermittlungen oder Singlebörsen wie beispielsweise Parship, eDarling, LoveScout24 oder ElitePartner (61 Prozent), dahinter folgt die Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke (56 Prozent). 26 Prozent haben Online-Portale für erotische Kontakte genutzt, 20 Prozent Single-Reisebörsen und 16 Prozent Seitensprungportale. Unter allen Online-Dating-Nutzerinnen und -Nutzern hat ein Drittel (33 Prozent) schon einmal einen kostenpflichtigen Dienst genutzt, 67 Prozent nutzen hingegen ausschließlich kostenfreie Angebote.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dazu wurden 1.013 Personen in Deutschland ab 16 Jahren online befragt, darunter 515 Nutzerinnen und Nutzer von Online-Dating-Angeboten.Die Befragung fand im Zeitraum von KW1 bis KW2 2024 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche der folgenden Möglichkeiten haben Sie bereits genutzt, um im Internet einen Partner oder eine Partnerin kennenzulernen?“ und „Mit welchem Ziel nutzen Sie Online-Dating-Angebote?“ sowie „Haben Sie schon einmal einen festen Partner bzw. Partnerin oder einen erotischen Kontakt über eine Dating-App oder eine Dating-Website kennengelernt?“ und „Inwiefern treffen die folgenden Aussagen zum Thema Online-Dating auf Sie bzw. Ihrer Meinung nach zu.“