Berlin, 10. Mai 2022 - Zur heute beginnenden zweitägigen G7-Digitalministerkonferenz in Düsseldorf erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:
„Die Digitalministerkonferenz in Düsseldorf ist eine Premiere: Erstmals nimmt für Deutschland ein Digitalminister teil, und dann gleich als Vorsitzender. In den Vorjahren war nie wirklich klar, wer innerhalb der Bundesregierung überhaupt der richtige Ansprechpartner fürs Digitale ist. Zu den drängendsten Aufgaben der führenden Industrienationen gehört die Stärkung der Cyberresilienz. Die Sicherheit des Cyberraums hat durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die damit verbundenen Desinformationskampagnen und Cyberattacken gegen westliche Staaten stark an Aktualität und Relevanz gewonnen.
Die Cyberangriffe im Vorfeld und Verlauf des Kriegs zeigen die Verwundbarkeit unserer Gesellschaften. Die Attacken, etwa auf kritische Infrastrukturen, können nur schwer den tatsächlichen Tätern zugeordnet und geahndet werden. Es fehlt ein internationales Set an Normen zur Bewertung staatlicher Handlungen im Cyberraum. Es ist höchste Zeit, dass sich die führenden Industriestaaten auf verbindliche Regeln einigen und diese im nächsten Schritt zur Grundlage weltweit respektierter Standards machen und sanktionsbewehren. Dieser Prozess sollte durch die deutsche G7-Prasidentschaft weiter forciert werden. Bitkom begrüßt, dass die G7 bei der Bekämpfung von Cyberangriffen intensiver und besser zusammenarbeiten will. Informationen dazu sollten nicht nur zwischen Staaten geteilt werden, sondern es sollte auch die Wirtschaft in die tagesaktuelle Cyber-Sicherheitslage einbezogen werden. Die zusammengeführten Informationen sollten über eine zentrale Anlaufstelle zugänglich gemacht werden, etwa über ein kontinuierlich aktualisiertes Dashboard.“