

Die Digitalisierung verändert die Art wie wir Leben, sie verändert unsere Gesellschaft grundlegend und stellt ganz offensichtlich einen systemkritischen Faktor dar. Im öffentlichen Diskurs ist man sich einig, dass die Digitalisierung viele Berufsfelder verändern wird. Völlig offen ist jedoch die Frage, welche Berufe eigentlich die Digitalisierung gestalten und vorantreiben werden?
Die Antwort auf diese Frage mag überraschen: Es gibt sie nicht. – In unseren etablierten Gestaltungs- und Ingenieurberufen ist es ganz selbstverständlich, dass Menschen anspruchsvolle Studiengänge und Ausbildungen durchlaufen, bevor sie in diesen Berufen arbeiten und bspw. technische Systeme, Maschinen, Gebäude oder Städte, gestalten sowie realisieren.
Für die Digitalisierung fehlen uns diese eigenständigen Berufsbilder heute.
Damit Deutschland weiterhin zukunftsfähig bleibt, braucht es einen breiten gesellschaftlichen Dialog. Daher wollen wir in einem ersten Schritt Hochschulen, Wirtschaft und Politik einladen, gemeinsam über die Zukunft der Berufsbilder im Bereich der Digitalisierung zu diskutieren.
Unsere leistungsfähige Wirtschaft und unsere erfolgreichen Technologiebranchen beruhen auf praktisch und wissenschaftlich fundierten Berufsbildern, die die notwendigen Schlüsselkompetenzen kultivieren. Diese Berufsbilder locken so die passenden Talente an und bilden sie aus, um die heute bewunderten Höchstleistungen zu erbringen.
Für den Weg in das digitale Zeitalter müssen wir drei grundlegende Berufsbilder etablieren, die die passenden Talente für die Digitalisierung anlocken, und die sich als Analogie wie folgt beschreiben lassen:
Darüber hinaus erzeugt die Digitalisierung den Bedarf für viele weitere Berufsbilder, deren klare Konturen sich mit der Zeit entwickeln werden. Für deren Gestaltung und Etab-lierung muss die Diskussion um Berufsbilder der Digitalisierung als kontinuierlicher Prozess und regelmäßigen Austausch etabliert werden.
Deutschland kann durch die Etablierung der drei grundlegenden Berufsbilder der Digitalisierung Vorreiter sein. So können wir das Label »Made in Germany« in das digitale Zeitalter übertragen.
Wir empfehlen, dass die Diskussion um Berufsbilder der Digitalisierung in Deutschland einen zentralen politischen Stellenwert erfährt. Dies erfordert einen gesamtgesellschaftlichen Impuls:
So können wir die passenden Talente anlocken und ausbilden, die wir für eine erfolgreiche Digitalisierung und einen europäischen Weg in die digitale Zukunft dringend benötigen.
Die neuen Berufsbilder der Digitalisierung müssen in enger Interaktion mit etablierten Berufsbildern der Gestaltung, der Informatik und des Ingenieurwesens stehen. Darüber hinaus ist die Digitalisierung auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, daher müssen die neuen Berufsbilder auch den Schulterschluss mit den Gesellschafts-, Sozial-, Lebens- und Wirtschaftswissenschaften suchen.
Unsere etablierten Berufsbilder waren bisher maßgeblich für den Erfolg und den Wohlstand in Deutschland verantwortlich. Wir können es uns nicht leisten, auf schlagkräftige Berufsbilder der Digitalisierung zu verzichten. Wir müssen jetzt handeln, um einzigartige Kompetenzspektren zu schaffen, die wir für einen nachhaltig erfolgreichen Weg in das digitale Zeitalter dringend benötigen.
Das Positionspapier zum Download.