Im Zuge der digitalen Transformation des Hochschulwesens werden immer mehr digital gestützte Lehrformate offen und frei verfügbar sein. Zu immer mehr Lehr- und Forschungsdisziplinen entwickeln sich hochqualitative, ECTS-basierte Angebote, die digital im Bachelor oder Master-Studium von Studierenden für das Selbstlernen genutzt werden können. Diese Entwicklung führt dazu, dass Hochschulen ihre eigenen Campus-Management- und Lernmanagement-Systeme gegenüber Drittplattformen öffnen müssen, sei es zum Zwecke des Datenaustausch von Informationen über Lernangebote (Meta-Daten) oder zum Austausch von Lernerfolgsdaten wie Lernfortschritt und Lernergebnisse ihrer Studierenden. Studierende werden in der Lage sein, Punkte in akkreditierten digitalen Kursen in Drittplattformen zu erwerben, so dass Hochschulen dazu genötigt sein werden, diese teilweise oder ganz anzuerkennen. Schon heute ist klar: Die weltweite Konkurrenz um die besten Lernangebote findet digital statt. Dazu nötig sind eine leistungsfähige und fortwährend modernisierte IT-Infrastruktur sowie digitale Lernplattformen, die interoperabel und offen sind.
Auch die Optimierung der administrativen, IT-unterstützten Prozesse innerhalb von Hochschulen ist unumgänglich und stellt eine erhebliche personelle und organisatorische Herausforderung dar. Es bedarf hierzu eines integrierten Campusmanagements, das IT-Systeme aus einer ganzheitlichen Sicht auf universitäre Prozesse betrachtet und diese in ein Gesamtkonzept einbindet und homogenisiert. Viel zu oft sind die Campus-Management-Systeme einer Hochschule nicht mit den Lernmanagement-Systemen der gleichen Hochschule verbunden. Die Einbindung dieser Lösungen in ein übergreifendes Identity Management (IDM) und eine föderative Struktur von internen und externen Lern- und Wissensplattformen sowie Inhalteplattformen von Hochschul- und Wissenschaftsverlagen und Bibliotheken steht erst am Anfang.
Studieninteressierte, Studierende und eine qualitativ hochwertige Forschung verlangen heute nicht mehr nur eine umfassende WLAN-Ausleuchtung, mobile Endgeräte für das akademische Lehrpersonal und die Hochschulverwaltung oder File-Sharing Dienste. Um den Regelbetrieb in der Lehre an Hochschulen sicherzustellen, sind interoperable, moderne Lernmanagement-Systeme (LMS) unverzichtbar. Eng verknüpft mit dem Campus-Managementsystem ermöglichen diese fachbereichsübergreifend einen standardisierten Zugang zu relevanten Dienstleistungen, bzw. integrieren eine Vielzahl spezialisierter externer Systeme. Heutige Lernmanagement-Systeme müssen unter anderem folgende Leistungen zur Verfügung stellen:
Zentraler Teil der strategischen Organisationsentwicklung von Hochschulen ist die Datensicherheit und Informationssicherheit der IT-Infrastruktur, das darf bei der digitalen Transformation des Hochschulwesens nicht unterschätzt werden. Gerade die Vernetzung unterschiedlicher Online-Dienste sowie Nutzerinnen und Nutzer mit unterschiedlichen Endgeräten stellen für den Schutz der IT-Infrastruktur eine technische und organisatorische Herausforderung dar. Entsprechende Maßnahmen zur IT-Sicherheit, etwa Schutz der Nutzerprofile oder sicherer Datenaustausch, müssen von zentraler Ebene ergriffen werden.