Seit Montag, den 16.03.2020, bleibt das Otto-Hahn-Gymnasium (OHG) auf Anordnung des Landes NRW geschlossen, dennoch findet Unterricht statt: digitaler Hausunterricht. Und das sieht am OHG folgendermaßen aus: Alle SchülerInnen und LehrerInnen können von zu Hause mit ihrem personalisierten Tablet oder einem anderen Endgerät plattformunabhängig auf das Schulnetzwerk IServ zugreifen und alle Funktionen wie Dateiaustausch und Foren nutzen. Am OHG wurden bereits zum Schuljahr 2015/2016 personalisierte Tablets für SchülerInnen sukzessive eingeführt. Mittlerweile haben alle Schülerinnen und Schüler ein iPad von der Stadt Monheim gestellt bekommen. Ein umfangreiches Medienkonzept begleitet den schülergerechten Einsatz.
Dieser Hintergrund bietet optimale Voraussetzungen für den digitalen Hausunterricht. Es geht jeden Tag um 07:50 Uhr mit dem jeweiligen Fach gemäß Stundenplan los. Die Ausnahme bleiben Sport inkl. Schwimmen. Die SchülerInnen bekommen ihre Aufgaben über das Aufgabentool zur Verfügung gestellt und das Material wird, wenn es nicht schon zu Hause vorliegt, digital angehängt oder es steht in entsprechenden Ordnern zum Download bereit. Spätestens zu einer von den LehrerInnen festgelegten Abgabefrist laden die SchülerInnen ihre Ausarbeitungen hoch und die Lehrenden kontrollieren und korrigieren im Home Office. Foren gewährleisten die Anwesenheitsüberprüfung und ermöglichen, dass Lehrer während der Stunde individuelle Fragen beantworten. Auf diese Weise werden die eigentlichen Unterrichtslernziele weiter verfolgt, das selbständige Arbeiten und Organisieren der SchülerInnen wird gefördert und es helfen gleichzeitig alle dabei mit, die Ausbreitung der Covid-19-Infektionen etwas zu verlangsamen. Bei technischen Problemen stehen durchgehend zwei Leiter des OHG Digitalisierungsteams (Zweiplusvier-Team) als Ansprechpartner bereit. Dieses Team überprüft auch ständig die Einsatzmöglichkeiten neuer Apps und Tools stellt diese für den digitalen Hausunterricht in einem Austauschforum bereit.
Das schuleigene Netzwerk IServ bietet allen SchülerInnen und LehrerInnen ein datenschutzgerechtes pädagogisches Netzwerk, das neben einem Dateiaustausch (Webdav Server), einer Email- und Kalenderfunktion, einem Vertretungs- und Klausurplan, unterschiedlichen Tools zum Verwalten von Schulbüchern, Raumbelegungen und Schülerumfragen auch das Erstellen, „Verteilen“ und „Einsammeln“ von z.B. interaktiven Arbeitsblättern ermöglicht. Videokonferenzen werden bisher nur punktuell mit einem externen Tool gehalten. Auch ein virtuelles Lehrerzimmer steht damit in den Pausen oder nach dem Unterricht zur Verfügung. Hier tauschen sich Lehrer über die technischen Probleme und den neuen Herausforderungen (wie z.B. Leistungsbewertung und Motivation). Für den digitalen Hausunterricht werden insbesondere die Aufgaben- und Email-Funktionen genutzt, die eine rege Kommunikation zwischen allen Akteuren ermöglichen.
Genau das hat dann am Montag, den 16.03.2020 zu einer kurzfristigen Serverüberlastung geführt. Zu Beginn des Unterrichts war keine Kommunikation möglich. Die Schulleitung hat sich in Absprache mit dem Digitalisierungsteam für „Plan B“ entschieden: Es wird nicht mehr unbedingt nach jeder Stunde eine Abgabe von den ohnehin nervösen Schülerinnen und Schülern eingefordert, ferner wurden auch die Start- und Abgabezeiten der Aufgaben ausgedehnt. Ein weiterer Vorteil dieser Maßnahme ist die Erhöhung der Flexibilität der SuS - es kann nun auch abends gearbeitet werden. Auch das IServ-Team hat aufgrund der Situation bereits die Kapazitäten erhöhen können. Trotz der vielen Erfahrungen der Schule als Leuchtturmschule im Bereich der Digitalisierung stellt dieses Experiment eine große und spannende Herausforderung dar.
Es ist beeindruckend, wie das ganze OHG mit seinen SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen, dem Schulträger, Sekretärinnen, Hausmeistern, IServ-MitarbeiterInnen und dem OHG Digitalisierungs-Team an einem Strang zieht, um einen schülerfreundlichen und technisch umsetzbaren Hausunterricht zu gewährleisten. So gehört sich das in solchen Zeiten.