Die bundesweiten Schulschließungen stellen alle Schulen vor große Herausforderungen. Einige Schulen haben sich bereits auf den Weg der Digitalisierung gemacht und sind für die derzeitige Ausnahmesituation besser gewappnet als andere. Zu den digitalen Vorreiterschulen zählt auch die als Smart School ausgezeichnete Gemeinschaftsschule Jettingen. In der Gemeinschaftsschule zeigt sich vor allem, wie digitaler Fernunterricht in den unterschiedlichen Klassenstufen alters- und leistungsgerecht angeboten werden kann.
An der Gemeinschaftschule Jettingen versuchen Lehrer- und Schülerschaft so gut wie möglich vor Ort, aus dem heimischen Klassenzimmer, weiterzuarbeiten und durch E-Mail, Telefonate und auch Videokonferenzen, miteinander in Kontakt zu stehen. Für die Schüler*innen der Klassen 1 bis 3 besteht die Möglichkeit, freiwillig in die Arbeit mit der an der Schule verwendeten Nextcloud einzusteigen. Allerdings können speziell die jüngeren SchülerInnen nach Wunsch auch auf ausgedruckte und zugestellte Materialpakete zurückgreifen. Ab Klasse 4 setzt die Schule dann jedoch komplett auf Nextcloud, um Daten auszugeben und zu empfangen. Der Einstieg in eine Cloud war eigentlich erst für das kommende Schuljahr vorgesehen. Angesichts der aktuellen Lage wurde die Cloud nun in nur 72 Stunden aufgezogen und niederschwellig und datenschutzkonform angelegt. Die Schüler*innen erhalten Zugriff durch Links in entsprechende Down- und Upload-Ordner und brauchen dafür keine Zugangsdaten. Zudem wurde kurzfristig ein weiterer Server angemietet, auf dem Programme wie Jitsi gehostet werden. Auch die schulintern genutzte Nextcloud wird in den Osterferien dorthin umziehen.
Auch über Social Media wird das Schulgeschehen und –leben aufrechterhalten. Dafür wurde die Tätigkeit auf den jeweiligen Kanälen ausgeweitet. Täglich wird der schulische Instagram-Kanal mit Inhalten bespielt, da auf diesem Weg mehr Schüler*innen erreicht werden als z.B. über Twitter oder die schuleigene Homepage. Natürlich stellt der digitale Unterricht aus dem heimischen Klassenzimmer auch viele Familien vor ungeahnte Herausforderungen – speziell Familien, die keine Endgeräte, keinen stabilen Internetanschluss oder Drucker zur Verfügung haben. Auch hierauf hat die Gemeinschaftsschule Jettingen reagiert. Um alle Schüler*innen am digitalen Unterricht teilhaben lassen zu können, wurden schuleigene iPads zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden um das Schulgebäude herum Wlan-Zonen eingerichtet, in denen man auf das schulische Wlan zugreifen kann (mit Abstand und ohne Sozialkontakt). Zudem geht der Förderverein der Schule auf Firmen zu, die das Ausdrucken von Materialien für Familien ohne Drucker übernehmen.
Auch das Kollegium bleibt in diesen ausgewöhnlichen Zeiten stetig in Kontakt, allerdings nicht mehr vor Ort sondern ausschließlich in Telefon- und Videokonferenzen sowie per Mail. Aufgrund der kurzfristigen Umstellung vom analogen auf einen ausschließlich digital stattfindenden Unterricht bietet die Schule darüber hinaus über die Lehrkräfte eine Support-Hotline für Eltern und SchülerInnen zu allen technischen Fragen an.