Viren kannten wir bis Corona meist als Computerschädlinge verbunden mit dem Ratschlag, die Computer während eines Virenbefalls nicht zu nutzen. Nun ist die Situation eine andere - ein Virus treibt alle Schulen an die Computer und verstärkt in die Digitalisierung. Für viele Schulen kam der Virus unvorbereitet bzw. zu früh und sie kämpfen seitdem mit der Aufgabe der Regierungen, den Unterricht als „lernbegleitendes Angebot“ oder „distance learning“ wenigstens in einer Grundform aufrecht zu erhalten, um weiter Lerninhalte zu vermitteln und einen strukturierten Alltag für die Schüler und Lehrer aufrecht zu erhalten.
Einige Schulen – wie bspw. das Erich-Gutenberg-Berufskolleg aus Köln (EGB) – haben bereits seit längerer Zeit auch das Thema „distance learning“ auf dem Schirm und sind dieser Krisensituation problemlos gewachsen. Das EGB verfolgt seit vielen Jahren ein eigenes SmartSchool-Konzept, indem auch das „distance learning“ – beim EGB heißt das Konzept school@home – Berücksichtigung findet. School@home bedeutet im Schulalltag Projekttage mit Berufsschulklassen, um die Kompetenzen Kommunikation und Kollaboration/Zusammenarbeit im Zeitalter der Globalisierung zu fördern. Die zwei Ks – Kommunikation und Kollaboration – gehören zum 21st Century Skills-Modell. Technisch umgesetzt wurde das Konzept bereits ab 2013 mittels Skype und der Lernplattform Office 365, heute arbeiten fast alle Berufsschulklassen und viele Vollzeit-Bildungsgänge mit Microsoft Teams. Auf der Basis dieser Technologie realisiert der E-Commerce-Bildungsgang am EGB nun zu Corona-Zeiten ein „lernbegleitendes Lernangebot“, das sich zu fast 100% dem normalen Stundenplan annähert. Die Teilnahme-Quoten der Schüler liegen derzeit in den E-Commerce-Klassen bei über 95%! Ein Dank geht an die Ausbildungsbetriebe, die ihren Auszubildenden in diesen schweren Zeiten ein zusätzliches Stück Normalität und Stabilität durch die Teilnahme ermöglichen. Die Auszubildenden erfahren am EGB in diesem Bildungsgang ein durchgängiges Lernen und Arbeiten ohne Papier. Alle Dokumente werden digital in einer Sharepoint-Bibliothek innerhalb von Teams gespeichert. Die Kommunikation und Koordination des Schulalltags erfolgen über Mail und Chat innerhalb von Teams. Sofortbesprechungen (eine spontane Video-/Audiokonferenz) erfolgen bei Ausfall des Beamers im Klassenraum und ersetzen diesen. Teams-Sitzungen – geplant über den digitalen Kalender – ermöglichen einen synchronen Unterricht mit Einzel- oder Gruppenarbeit, der Besprechung von Lernergebnissen im Plenum, der Einbindung weitere Software über das Teilen von Bildschirmen bis hin zur Rechnerübernahme.
Unterrichtssequenzen – bspw. Vorträge von Schülern oder Lehrern werden aufgezeichnet und stehen als Lernmaterial, als Lernsicherung oder als Informationsmaterial für fehlende Schüler zur Verfügung. Die Resonanz der Schüler auf diese alternative Unterrichtsform in Corona-Zeiten ist durchweg positiv – in Evaluationen sprechen die Schüler sogar von einem effektiveren Unterricht als vor Ort.
Die Bedeutung einer Lernplattform für Schulen wird gerade jetzt in dieser schweren Zeit uns sehr deutlich vor Augen geführt. Schuleigene Mail-Adressen ermöglichen eine Kommunikation zwischen Schülern und/oder Lehrern und/oder Eltern ohne externe Dienste wie Whatsapp oder anderer Messenger. Das Lernen beschränkt sich heute und auch morgen – nach dem Corona-Virus – nicht mehr nur auf die Schule, sondern findet an vielen weiteren Lernorten wie dem Zuhause oder dem Ausbildungsunternehmen statt – und irgendwann auch wieder auf dem Weg zur oder von der Schule, bei Freunden oder im Urlaub. Lernplattformen als zentrale Infrastruktur einer Schule sind das Lernkonzept der Zukunft – learning with any device, anytime, anywhere.
Wie sieht eine Unterrichtsstunde in Corona-Zeiten im E-Commerce-Bildungsgang aus? Den Beitrag in voller Länge finden Sie hier.