Das Positionspapier „Entscheidungsunterstützung mit Künstlicher Intelligenz - Wirtschaftliche Bedeutung, gesellschaftliche Herausforderungen, menschliche Verantwortung“ haben der Bitkom und das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zum Digital-Gipfel der Bundesregierung am 13. Juni 2017 entwickelt. Dieses Positionspapier richtet sich an Bundesministerien und Regulierungsbehörden, Entscheidungsträger in der digitalen Wirtschaft und in den politischen Parteien, Wissenschaftler aus den Bereichen Datenmanagement, Big Data, Künstliche Intelligenz (KI) sowie die (Wirtschafts-)Presse und die breite Öffentlichkeit.
Mit dem Dokument stellen sich Bitkom und DFKI das Ziel, ihre Positionen zu Fragen der unternehmerischen und gesellschaftlichen Verantwortung beim verstärkten Einsatz von KI in Entscheidungsprozessen zur Diskussion zu stellen. Mit den rapiden Fortschritten in der Erfassung von Daten aus der realen Welt, mit der Möglichkeit zur aktiven Interaktion und mit virtuellen Agenten sind wesentliche Voraussetzungen für einen tiefgreifenden Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft gegeben. Kognitive Systeme setzen auf Big Data und KI auf und können bereits vielfältige Aufgaben übernehmen, die von der Beschaffung und Verdichtung von Informationen über die Verrichtung gefährlicher, schmutziger, körperlich anstrengender Arbeiten bis hin zur Unterstützung von Management-Entscheidungen reichen. In den nächsten Jahren werden kognitive Systeme ihr Leistungsspektrum deutlich ausweiten. Daraus ergibt sich das Erfordernis, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen des eingeleiteten kognitiven Zeitalters zu verstehen und in einen Diskurs einzutreten – insbesondere im Kontext der globalen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen.
Was bedeutet der sich abzeichnende verstärkte Einsatz von KI für Privatpersonen (Verbraucher), Unternehmen, politische Parteien, weitere gesellschaftliche Gruppen und Organisationen, für die Wahrnehmung von Bürger- und Freiheitsrechten, für politische Prozesse (Vielfalt, Meinungsbildung) und Entscheidungen? Welche ethischen Grundsätze sollten für Systeme gelten, die auf KI setzen? Welcher Raum soll Algorithmen bei Entscheidungen gegeben werden, die Gesundheit, Bildung, Karriere oder die finanzielle Situation betreffen? Wer ist für algorithmisch gestützte Entscheidungen verantwortlich? Das sind nur einige der Fragen, die für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gleichermaßen relevant sind. Die zum Digital-Gipfel vorgelegte Kurzfassung des Positionspapiers fasst die Kernaussagen und Empfehlungen an die Politik zusammen. Die ausführliche Fassung des Positionspapiers wird im Juli veröffentlicht.