Aufgrund der Corona-Pandemie steht das öffentliche Leben weitgehend still. Wir sind alle dazu angehalten, zu Hause zu bleiben und so wenig soziale Kontakte wie möglich zu pflegen – alles steht im Zeichen von #socialdistancing und #stayhome. Trotzdem müssen wir weiterhin einkaufen und uns versorgen.
In Zeiten von social distancing greifen daher immer mehr Menschen auf digitale Angebote im Internet zurück. Sogenannte digitale Hofläden oder Online-Marktplätze vermitteln Lebensmittel zwischen Landwirten und Verbrauchern – frisch und regional. Die Vorteile liegen auf der Hand: kurze Lieferketten, kontaktloser Verkauf und digitales Bezahlen. Wie funktionieren diese Konzepte und welche Auswirkungen hat die aktuelle Krise? Wir haben bei fünf Startups nachgefragt. Die Antworten findet ihr hier:
PIELERS ist eine Lebensmittel Plattform, die es Landwirten und Lebensmittelhandwerkern, wie Bäckern, Metzgern oder Käsereien erleichtert ihre frischen Produkte zu vermarkten. Normalerweise bestellen Privat- und Geschäftskunden über die Plattform direkt beim Erzeuger. Das Geld kommt direkt beim Erzeuger an und damit es nicht teuer und kompliziert wird, verzichten wir auf Zwischenhandel und Lagerung. Unser Ziel ist ein Netzwerk aus Erzeugern und Verbrauchen aus ganz Deutschland aufzubauen und es so einfach wie möglich zu machen direkt beim Bauern einzukaufen.
Durch die Pandemie ist die Nachfrage nach frischen Lebensmitteln von Privatkunden sprunghaft und massiv angestiegen. Gleichzeitig kaufen die Gastronomen und Unternehmen fast Nichts mehr. Auf diese Veränderung mussten sich die Erzeuger und Landwirte in unserem Netzwerk in den vergangenen Wochen erstmal einstellen. Jetzt läuft es wieder rund und auch die Belieferung klappt. So zynisch es klingt, wegen der leeren Straßen sogar ohne Probleme. Manchen Erzeugern geht bereits Ware aus und gleichzeitig kommen immer mehr Verkäufer dazu und nutzen die Chancen die in der Krise liegen. Verpackungsmaterialien werden an einigen Stellen langsam knapp, aber unser Partner ecocool bemüht sich um Nachschub. Insgesamt ist die Arbeitsbelastung für das PIELERS Team grade enorm. Wir arbeiten alle aus dem Homeoffice. Grade bei mir ist das gar nicht so einfach, weil unser Netz einfach sehr schlecht ausgebaut ist im Norden von Niedersachsen.
Das Schöne an der Lebensmittel Plattform ist die Transparenz. Der Nutzer kann direkt sehen, was es grade gibt und woher es kommt. Ist der Kauf abgeschlossen kann ich mir sicher sein, dass die Ware auch kommt. Das Warten an der Kasse bleibt mir auch erspart und ich helfe die Ansteckung zu vermeiden. Das ist die sehr pragmatische Perspektive auf die Lage. Mit etwas mehr Abstand betrachtet hilft die Plattform aber vor allem auch das System zu entlasten. Jeder der den digitalen Markt besucht, verstopft offline nicht die Gänge und bringt die Supermärkte an ihre Kapazitätsgrenzen. Stattdessen wird die Last auf viele Schultern verteilt, es entsteht ein stabiles Netz. Kleine Erzeuger und Ladengeschäfte können einen Beitrag leisten und gleichzeitig hilft Ihnen das Online Geschäft durch die Krise. Fällt einer aus, oder ist ausverkauft, kann auf dem digitalen Markt sofort ein anderen die Lücke schließen. Das System ist sehr robust und hilft die Vielfalt auch in der Krise zu stärken.
Aktuell suchen wir für alle Regionen und Kategorien weitere Partner. Dabei ist es uns egal, ob der Erzeuger selbst ausliefert oder unseren Logistikpartner die DHL nutzen möchte. Besonders frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Käse werden aktuell viel nachgefragt. Ich denke jetzt zur Osterzeit werden auch Fisch und Spargel großes Interesse wecken. Wir wollen den Erzeugern, Bauern, Direktvermarktern, Metzgern und Bäckern jetzt in der Krise besonderes helfen und langfristige Partnerschaften aufbauen. Ich denke die Krise zeigt, dass die Digitalisierung jetzt eine reisen Chance ist. Ich erwarte aber auch, dass die Gemeinden, Handwerkskammern, Verbände und IHK’s ihre Mitglieder zukünftig ernsthafter und leidenschaftlicher bei der Digitalisierung begleiten. Wir haben hier bereits Kooperationen für die Zukunft geschlossen und freuen uns auf weitere Unterstützung.
Marktschwärmer ist eine Plattform für regionale Lebensmittel und schafft eine direkte Verbindung zwischen Erzeugern und Verbrauchern einer Region. Wir organisieren uns als ein Netzwerk aus dezentral organisierten Bestellgemeinschaften ("Schwärmereien") in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern. Unsere mit dem B Corp-Label zertifizierte Muttergesellschaft „La Ruche Qui Dit Oui!“ wurde 2010 in Frankreich gegründet. Unsere Kunden bestellen im Onlineshop ihrer lokalen Schwärmerei auf www.marktschwärmer.de.
An einem Tag in der Woche holen sie ihre Einkäufe dann an einem zentralen Ort in ihrer Nachbarschaft ab. Die Lebensmittel bei Marktschwärmer stammen von bäuerlichen Erzeugern, Lebensmittel-Handwerkern und kleinen Manufakturen aus der Region. Im Durchschnitt liegen zwischen Herstellungsort und Schwärmerei rund 30 km Transportweg. So entsteht eine sehr kurze und robuste Lieferkette für die regionale Grundversorgung.
Das Angebot unserer Erzeuger verbunden mit der Marktschwärmer-eigenen Mischung aus Vorbestellung und Abholung stellt für viele Verbraucher ein ideales Modell für den derzeitigen Ausnahmezustand dar. Wir nehmen daher ein stark steigendes Interesse für unsere Initiative war, von Erzeugern, Kunden, aber auch Gemeinden und der Presse. Eine Herausforderung ist es daher, dieser immens gestiegenen Nachfrage nachzukommen ohne unsere Erzeuger zu überlasten und gleichzeitig die Verlässlichkeit unseres Modells beizubehalten. Was auch viel Zeit frisst, ist der föderalistische Charakter der rechtlichen Vorgaben im Umgang mit der Corona-Krise. Wir haben bereits viele Stunden mit verschiedenen, auf Landesebene beschlossenen Gesetzestexten verbracht, denn wir nehmen unsere Verantwortung für die Gesundheit aller Beteiligten sehr ernst. Die Abholung der Lebensmittel geschieht unter Einhaltung der gebotenen Sicherheitsauflagen in Übereinstimmung mit den jeweils geltenden Landesverordnungen.
Digitale Hofläden verstehe ich als Anlaufstelle für Lebensmittel aus bäuerlicher bzw. lebensmittelhandwerklicher Produktion, nicht für Lebensmittel aus dem Großhandel. Nach dieser Definition bieten digitale Hofläden solchen Erzeugern eine oft existenziell wichtige kurz- und mittelfristige Planbarkeit. In der derzeitigen Krisensituation benötigen gerade die "kleinen" Erzeuger die Sicherheit über Plattformen wie Marktschwärmer ihre Produkte weiter verkaufen zu können, gerade wenn ihnen andere Einnahmequellen wegbrechen, etwa Restaurants, Kantinen oder in Sachsen sogar die Wochenmärkte. Gleichzeitig sind digitale Hofläden auch für Verbraucher eine verlässliche und planbare Option, um den Wocheneinkauf sicher von zuhause zu planen, leere Regale zu vermeiden und Warteschlangen in Supermärkten auszuweichen – und mit dem Einkauf regionale Erzeuger zu unterstützen.
Unterstützung für Marktschwärmer bedeutet in erster Linie Unterstützung für die Erzeuger, die mit uns kooperieren. Wir sehen hier einen sehr akuten Bedarf, dass schnell sichere Lösungen gefunden werden, um ausländischen Erntehelfern sobald wie möglich wieder die Einreise zu ermöglichen und zurück auf die Äcker zu holen. Zudem wäre in manchen Region ein engerer Austausch mit der Gemeindeverwaltung wünschenswert, da Marktschwärmer gerade in Krisenzeiten eine verlässliche und wichtige Lösung für die lokale Grundversorgung darstellt.
Wir - Kaufnekuh.de - sind eine digitale Plattform für hochwertiges Fleisch, die seit September 2015 Rindfleisch im Crowdbutching-Prinzip verkauft. Das heißt, erst wenn das ganze Tier, bzw. die ganze Gruppe verkauft wurde, wird geschlachtet, verarbeitet wird anschließend von der Schnauze bis zum Schwanz. Fakt ist: Wir essen zu viel und zu günstig Fleisch.
Die Folgen in der Fleischindustrie sind ein zu hoher Ausstoß an Treibhausgasen und negative Auswirkungen auf das Wohl der Bauern und der Tiere. Kaufnekuh.de will das ändern: Wir wollen zurückkehren zur natürlichen Art der Fleischproduktion. Wir haben deshalb den online Markt für den praktischen und komfortablen Kauf von gutem Rindfleisch mit zurückverfolgbarer Quelle geöffnet.
Wir arbeiten ausschließlich mit ausgesuchten Landwirten und verzichten auf Zwischenhändler. Stattdessen wird das Fleisch aus artgerechter Haltung direkt vom deutschen Bauern verkauft und der Verbraucher kann die Herkunft jedes Tieres über die auf der Website gezeigte Tiernummer, die sich auf allen Produkten eines Paketes wiederfindet, transparent nachvollziehen. Unsere Vision: Eine natürliche und gesunde Fleischindustrie, ohne Verschwendung.
Unsere neuen Herausforderungen sind in erster Linie das Wohlsein und die Gesundheit unserer Mitarbeiter und der Bauern. Nur wenn alle gut für sich sorgen, können wir weiterhin sicherstellen, dass Menschen sich unser Fleisch direkt nach Hause liefern lassen können. Ein weiterer Punkt ist die kontaktlose Lieferung, bei der unsere Fahrer die Pakete in Kooperation mit den Kunden berührungslos liefern. Das setzt eine gezieltere Abstimmung zu Lieferzeiten und eventuellen Abstellgenehmigungen voraus. Bisher sind wir aber begeistert von der Flexibilität und dem Einsatz beider Seiten - unseres Logistikpartners und unserer Kunden! Nach den Berichterstattungen rund um weitere Einschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19 haben wir einen konstanten Umsatzanstieg beobachtet. Wir bieten den Menschen gerne die Sicherheit, auf längere Sicht gutes, zurückverfolgbares Fleisch im Haus zu haben - ohne dafür rausgehen zu müssen - und hoffen, dies auch weiterhin so reibungslos tun zu können.
Gerade jetzt, wo Menschen sich einer unsteten Zeit gegenüber sehen, steigt der Bedarf nach mehr Sicherheit, auch bei Lebensmitteln. Im Supermarkt sind die Regale leer, doch man sucht gute, gesunde und bezahlbare Lebensmittel. Da unsere Pakete bis zu einem Jahr lang im Gefrierfach haltbar sind, erzählen uns viele Kunden, dass es gerade jetzt beruhigend ist, gutes Fleisch auf Vorrat zu haben. Anders als im Supermarkt oder beim Metzger sichert man sich sein Paket bei der Bestellung, heißt, dass bei uns Angebot und Nachfrage viel besser aufeinander abgestimmt sind.
Wir hoffen, dass Lebensmittel-produzierende Unternehmen bestmöglich unterstützt werden, sodass die Produktion weitergeführt werden kann. Die Auswirkungen des Virus betreffen beispielsweise jedes Bindeglied in der Kette unseres Konzepts und nur, wenn alle beitragenden Partner auch dahingehend unterstützt werden, dass sie weiterarbeiten können, können auch wir weiter liefern. Heißt: Unterstützung für die Bauern, ein Entgegenkommen der Regierung bei finanziellen Engpässen, damit weiterhin Menschen Zuhause gute Lebensmittel erhalten - eben auch die Gruppen, denen ein Gang außer Haus nicht mehr möglich ist. Nur mit einem kooperativen Gedanken kommen wir gemeinsam stark durch diese Zeit!
Frischepost ist ein Online-Hofladen und liefert nachhaltig hergestellte Lebensmittel direkt von Landwirten oder von Manufakturen aus der Region zum Kunden nach Hause oder in die Firma. Mit unserem Online Shop frischepost.de bauen wir eine Brücke zwischen Land und Stand. Auf der einen Seite haben wir regionale Landwirte und Produzenten, die nachhaltige und qualitativ sehr hochwertige Lebensmittel herstellen.
Dafür benötigen sie faire Preise, die sie am besten über Direktvermarktung, ohne Zwischenhandelsstufen, erreichen können. Frischepost bietet den Landwirten die Plattform zur Direktvermarktung, also die Logistik und den Vertrieb, sodass sie sich weiter auf ihr Kerngeschäft, die Landwirtschaft, fokussieren können.
Auf der anderen Seite die ernährungsbewusste Städter, die sich frisch, regional und nachhaltig ernähren möchten, zu Hause und im Büro. Der Supermarkt, Kantinen und Caterer bieten wenig Regionalität und Qualität. Es fehlt aber auch die Zeit um für den Wocheneinkauf zum Metzger des Vertrauens, zum Lieblingsbäcker, zum Gemüsehof auf das Land zu fahren. Genau das übernimmt Frischepost für seine Kunden und liefert die Lebensmittel von den nachhaltigsten Produzenten der Region gebündelt zu den Kunden in die Stadt.
Die Frischepost Kunden - das sind Privathaushalte, Kitas, Restaurants und Firmen - stellen sich im Frischepost Onlineshop ihren Warenkorb frei zusammen - zB die Milch vom Milchhof Reitbrook, das Brot von der Bäckerei Bahde, die Äpfel aus dem Alten Land und so weiter. Frischepost verschickt alle Kundenbestellungen gebündelt an die Produzenten, die daraufhin alle Produkte frisch herstellen, ernten oder backen ich und zur Frischepost liefern. Noch am selben Tag werden die Bestellungen in Mehrwegkisten verpackt und dann mit den Frischepost Elektroautos zum Kunden geliefert.
Mit Beginn der Corona-Pandemie ist erst einmal unser gesamtes B2B Geschäft eingebrochen, da unsere Firmen-, Kita- und Gastronomie - Kunden ihre Betriebe schließen mussten oder ihre Mitarbeiter ins Home Office geschickt haben. Das Firmenkundengeschäft machte zu dem Zeitpunkt einen großen Teil unseres Umsatzes in Hamburg aus, von daher war das für uns eine sehr kritische Situation. Daraufhin haben wir eine #flattenthecurve Kampagne gestartet, mit der Aufforderung an alle Hamburger Haushalte, zuhause zu bleiben und sich kontaktlos von Frischepost zu Hause mit regionalen Lebensmitteln beliefern zu lassen. Seitdem haben sich die Privatkunden Bestellungen bereits mehr als verfünffacht! Die Kunden bleiben zu Hause, schätzen den Lieferservice und sind froh, dass sie mit Frischepost auch noch regionale, nachhaltig produzierende Höfe und Betriebe unterstützen können.
Auch wenn der Anlass alles andere als wünschenswert ist-,Corona könnte für B2C Online Food Start-Ups wie uns ein Durchbruch bedeuten. Die Deutschen haben bis heute immer noch eine große Hürde davor, Lebensmittel online zu bestellen. In Zeiten von Corona, wo die meisten zu Hause bleiben, probieren es nun viele aus und sind dankbar für die kontaktlose, sichere Zustellung. Gleichzeitig entsteht gerade eine große Solidarität in der Gesellschaft und viele Konsumenten wollen mit ihrem Kauf ganz bewusst kleinere Betriebe aus der Region unterstützen. Wir machen die Erfahrung, dass unsere Kunden nach der dritten Bestellung zu loyalen Bestandskunden werden, die immer wieder bestellen. Unsere Chance ist es nun also, in dieser Zeit das Konsumverhalten der Verbraucher nachhaltig zu verändern und somit langfristig gestärkt aus der Krise hervorzugehen.
Derzeit fehlt es uns eigentlich nur an PackerInnen, FahrerInnen und Autos. Wir können mit unseren digitalisierten Prozessen die hohen Bestellmengen sehr gut wuppen, doch ressourcentechnisch waren wir auf solch einen Boom an Bestellungen nicht vorbereitet. Innerhalb von wenigen Tagen haben wir mit einer Task Force die Aufgaben verteilt und inzwischen sind wir so gut aufgestellt, sodass wir im Gegensatz zu vielen anderen Lieferdiensten und Onlineshops ohne Wartelisten alle Bestands- und Neukunden beliefern können.
Bei uns sind keine Hamsterkäufe notwendig. Unser Sortiment ist mit über 2.500 Produkten sehr breit aufgestellt und die Belieferung mit Obst, Brot, Nudeln, Milch, Käse, Wurst und Fleisch ist langfristig gesichert. Wir brauchen außerdem kein Lager für frische Lebensmittel, da wir immer nur die Produkte direkt bei unseren regionalen Landwirten und Herstellern ordern, die auch von unseren Kunden bestellt wurden.
So kommen die Produkte ohne Umwege vom Acker zum Verbraucher. Anders als große Supermarktketten haben wir dank unseres regionalen Modells keine Engpässe in der Lieferkette.
Außerdem können wir unsere Kunden in dieser Zeit kontaktlos beliefern. Die Frischepost wird vor der Wohnungstür oder einem anderen beliebig gewählten Abstellort abgestellt und muss nicht persönlich entgegengenommen werden. Über den Status der Lieferung werden unsere Kunden per SMS informiert, kühlpflichtige Lebensmittel werden in einer Kühltasche geliefert und bleiben damit auch bis in die späten Abendstunden frisch. Die Kunden können sich zu 100 Prozent sicher sein, dass unsere Lieferkette allen Hygienestandards gerecht wird.
Uns kann man aktuell am besten unterstützen, indem man bei uns bestellt – am besten regelmäßig - und uns weiterempfiehlt. Außerdem werden wir in diesem Jahr über unser Partnerprogramm bis zu vier neue Standorte mit Frischepost eröffnen - im Rhein-Main-Gebiet starten wir bereits Mitte April, im Frühjahr folgt dann Köln und nun suchen wir noch interessierte Lizenzpartner, die mit unserer Plattform und Marke das Frischepost-Geschäft in Berlin und München aufbauen. Frischepost soll zur größten Direktvermarktungsplattform für regionale Lebensmittel werden - und dafür sind wir kontinuierlich auf der Suche nach vielen neuen regionalen Partnern, Produzenten und Kunden, aber auch nach weiteren Investoren, die uns mit Kapital und bestenfalls Branchen Know-How bei der Expansion unterstützen.
Der FrachtPilot ist die Unabhängigkeitserklärung für den Landwirt. Unsere cloudbasierte Businessplattform FrachtPilot ermöglicht die vollständige Digitalisierung und Automatisierung der Vermarktungsprozesse landwirtschaftlicher Direktvermarkter in Echtzeit – vom Onlineshop als White-Label Lösung über Warenlager und Tourenplanung bis zur Abrechnung. Der FrachtPilot wurde gemeinsam mit landwirtschaftlichen Direktvermarktern mit unterschiedlichen Betriebsgrößen und aus unterschiedlichen Vermarktungsbereichen (Milch, Käse, Eier, Kartoffel, Fleisch, Fisch) entwickelt und eignet sich auch für alle regionalen Lebensmittellieferdienste. Hierbei stand eine hohe Allgemeingültigkeit der Software im Vordergrund. Ohne Anpassungsaufwand lassen sich so hohe Zeit- und Kosteneinsparungen heben. Weniger Zeit im Büro und mehr Zeit für den landwirtschaftlichen Betrieb.
Auch bei uns sind die digitale Kommunikation und das Arbeiten aus dem Homeoffice zum neuen Standard geworden. Herausfordernd sind jedoch vielmehr die enormen Ungewissheiten, vor denen die Landwirte stehen: Wird ein Verkauf über Wochenmärkte, eigene Stände und Hofläden weiterhin möglich sein? Stehen genug Erntehelfer zur Verfügung? Wann werden wichtige Großkunden – wie Gastronomiebetrieb oder Schulen und Kitas – wieder geöffnet werden? Oder gar eine gesamte Betriebsschließung im Quarantänefall? Aktueller denn je wird das Konzept der Direktvermarktung mit eigenem Lieferservice.
Mehr denn je denken und kaufen Verbraucher regional. Die regionale Lebensmittelversorgung mit kurzen Lieferketten ist zeitgemäßer denn je. Eine Chance, die immer mehr Landwirte für sich erkennen. Insbesondere ist der Lieferservice ohne Kundenkontakt an der Haustür aktuell die vom Verbraucher sehr gerne genutzte Einkaufsmöglichkeit. Allerdings bedingt eine professionelle Direktvermarktung einen hohen administrativen Aufwand, der schnell ohne professionelle Softwareunterstützung schwer zu bewältigen ist. Seit Beginn der Corona-Pandemie haben wir deutlich mehr Anfragen zum FrachtPiloten sowie eine deutliche Zunahme an Neukunden, die eine Existenzsicherung in der Direktvermarktung und insbesondere in dem Vermarktungsweg Lieferservice sehen. Für unsere regionalen Direktvermarkter ist ein Onlineshop mit eigenem Lieferdienst der einzig sichere Vermarktungsweg in der Krise. Unsere Bestandskunden bestätigen diese Einschätzung anhand einer deutlichen Zunahme an Bestellungen, volleren Warenkörben und mehr Neukunden in den jeweiligen Onlineshops.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind wahrscheinlich für jeden derzeit noch nicht abzusehen. Zunächst war es uns wichtig, einen Beitrag zu leisten und die Landwirte nicht alleine zu lassen. Als Soforthilfe-Maßnahme stellen wir daher aktuell jedem Neukunden einen Onlineshop mit allen Funktionen für einen Lieferdienst kostenlos zur Verfügung. Auch wenn der Anlass alles andere als wünschenswert ist. Die Corona- Pandemie könnte nicht nur für landwirtschaftliche Direktvermarkter und Lebensmittellieferdienste, sondern auch für uns eine nachhaltige Chance darstellen. Wenn Landwirte künftig die Vermarktung ihrer Erzeugnisse selbst in die Hand nehmen wollen, müssen sie ihre Vermarktungsprozesse digitalisieren. Dennoch sehen wir als Start-up mit klarem Ziel des Unternehmenswachstums die Ausgangslage für mögliche Finanzierungsrunden als wahrscheinlich schlechter als vor der Corona-Pandemie. Junge Start-ups mit einer bisher fehlenden Jahresbilanz besser und schneller durch staatliche Hilfen zu fördern, wäre wünschenswert.