Die Digital-Design-Initiative des Bitkom geht bereits in das vierte Jahr. Mittlerweile gibt es erste Studiengänge und Professuren zu Digital Design, Unternehmen schreiben sich Digital Design auf die Fahnen und mit dem Digital-Design-Professional des International Requirements Engineering Board ist eine erste berufliche Weiterbildung in Sicht.
Mit Fug und Recht stellen wir daher fest, dass wir gerade das Entstehen einer neuen Profession erleben und aktiv mitgestalten.
Mit dem Jahrbuch Digital Design 2021 wollen wir eine neue Tradition beginnen und das Entstehen und den Werdegang dieser Profession dokumentieren. Im Spätsommer 2020 haben wir dazu aufgerufen, Beiträge für unser Jahrbuch 2021 einzureichen. Insgesamt sind es zehn Beiträge geworden, die unser Jahrbuch 2021 bilden. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass die Idee des Digital Design unsere Autorinnen und Autoren zu vielfältigsten Beiträgen motiviert.
Hier finden Sie das Digital Design Jahrbuch zum Download.
Marcus Trapp macht den Auftakt. Er beobachtet Deutschland bei der Arbeit mit dem Digitalen. Dabei hält er uns auf sehr lockere und amüsante Weise einen Spiegel vor, der uns sehr deutlich die Schwächen im (heutigen) Umgang mit Digitalisierung aufzeigt. Zum Glück ist die Situation aber nicht aussichtslos, wir müssen laut Marcus Trapp einfach nur lernen »digital« zu denken.
Simon Janotta greift das Bitkom-Positionspapier zu den Digitalen Bauhäusern auf und diskutiert die verschiedenen Narrative der USA, Chinas und der EU hinsichtlich Digitalisierung. Sein Beitrag endet mit einem Plädoyer für ein gemeinsames Narrativ und mit wichtigen Gedanken zur Ausbildung an möglichen Digitalen Bauhäusern.
Georg-Christof Bertsch fokussiert das Thema Nachhaltigkeit. In seinem Beitrag diskutiert er die Bedeutung von Nachhaltigkeit für das Digital Design und die Bedeutung des Digital Design für die Nachhaltigkeit. Sein Fazit: Weder im analogen noch im digitalen Design gibt es klare Strategien für Nachhaltigkeit. Diesem Problem müssen wir uns stellen!
Albert Lang nimmt uns mit in die Konzeption und Einrichtung des neuen Masterstudiengangs Design & Computation in Kooperation von Technischer Universität und Universität der Künste Berlin. Und er beschreibt, wie sich für das Programm nach dem erfolgreichen Start im Wintersemester 2020/21 bereits zahlreiche vielversprechende Perspektiven für die Zukunft auftun.
Matthias Böhmer und Kollegen sind dagegen schon etwas länger unterwegs. Ihr Bachelorstudiengang Code & Context an der TH Köln geht schon in das dritte Jahr. Daher ist ihr Beitrag sehr detailliert und zeigt sehr schön auf, welche Bestandteile und auch alltäglichen Herausforderungen ein Studiengang an der Schnittstelle von Design und Digitalisierung hat.
Carolin Ebermann vertritt die Perspektive der privaten Hochschulen. Auch sie berichtet über das Entstehen eines Masterstudiengangs mit starkem Digital-Design-Bezug. Insbesondere die Diskussion über die Namensgebung ist ein spannender Teil des Beitrags.
Yen Dieu Pham gewährt uns einen Blick in ihre Forschungsarbeit an der Universität Hamburg. Wie Sie sehen, ist Digital Design auch in der Forschung angekommen. Yen entwickelt gerade ein neues methodisches Vorgehen zum Gestalten von Softwareprodukten.
Axel Platz schaut aus einer kritischen Theorieperspektive auf die Frage, ob Digitalisierung überhaupt das richtige Wort für unsere Zeit ist. Sein Fazit ist, dass es nicht nur im Digitalisierung als Technologie geht, sondern vor allem um die Bedeutung geht, die wir der Digitalisierung geben.
David Gilbert geht der Frage nach, wie das (digitale) Design heute seine Brückenfunktion zwischen Kunst und Technik erfüllen kann und welche Rolle das digitale Material dabei spielt. Hierbei verknüpft er verschiedene philosophische und designtheoretische Gedanken.
Kim Lauenroth schließt unseren Band und betrachtet einen elementaren Aspekt des Digital Design: Kommunikation und Sprache. Anhand sehr konkreter und greifbarer Beispiele zeigt er uns, dass die Kommunikation über das Digitale gar nichts komplexes ist. Sein Fazit ist zwar, dass wir noch ganz am Anfang sind, aber so langsam schon das Sprechen über das Digitale lernen.
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