Berlin, 4. Oktober 2022 - Das europäische Parlament will am Dienstag über einheitliche Ladegeräte für Smartphones, Tablets und andere Endgeräte sowie elektronische Kleingeräte entscheiden. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Grundsatz der Technologieoffenheit massiv zuwider. Weil wohl kein Hersteller allein für den europäischen Markt eine Sonderlösung produziert, heißt der faktisch weltweite Standard für Ladekabel ab 2024 USB-C. Innovationen etwa bei Ladedauer oder Datenübertragung werden damit politisch ausgebremst – zum Nachteil der Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Hersteller sind längst schon viel weiter als die Politik: Induktives, kabelloses Laden auf Basis des herstellerübergreifenden Qi-Standards setzt sich immer weiter durch. Handys, Smartwatches oder Kopfhörer sind also nicht mehr einzeln per Kabel mit der Steckdose verbunden, sondern werden ohne Kabel geladen, Daten werden über die Luftschnittstelle übertragen. Zudem werden neue Geräte im Sinne der Nachhaltigkeit schon heute oftmals ohne Netzteil ausgeliefert, so dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihre alten Netzteile weiter nutzen können und weniger Elektroschrott entsteht. Klar ist: Elektroschrott muss weltweit und vor allem auch in Europa drastisch reduziert werden.
Auf die Umweltbilanz von Smartphones und anderen Geräten wirken sich eine ganze Reihe von Faktoren aus, deren Bedeutung weit über die der Kabel hinausgehen: Nutzungsdauer und der Energieverbrauch sind die wichtigsten. Hier sind die Hersteller in der Pflicht, indem sie die Geräte immer energieeffizienter und unempfindlicher gegen äußere Einflüsse wie Wasser und Stöße machen. Es können aber auch alle Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Teil dazu beitragen, etwa indem sie den Energieverbrauch ihres Gerätes sparsam gestalten und es pfleglich behandeln und vor Schäden schützen.“