Berlin, 9. November 2021 - Eine künstliche Intelligenz am Steuer wäre für die Menschen in Deutschland kein Hinderungsgrund mehr, sich in ein Fahrzeug zu setzen. Fast alle (99,8 Prozent) können sich grundsätzlich vorstellen, ein autonomes Verkehrsmittel zu nutzen. Vor gut einem Jahr lag der Anteil bei 93 Prozent, vor zwei Jahren erst bei 77 Prozent. Am ehesten gilt bei U- und S-Bahnen der Mensch im Steuerhaus als verzichtbar, fast drei Viertel (73 Prozent) würden in solche autonomen Bahnen einsteigen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Die Technologie zum autonomen Fahren hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. In vielen Verkehrssituationen sind selbstfahrende Fahrzeuge längst sicherer als solche, bei denen der Mensch die Kontrolle hat“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Deutschland hat eine hervorragende Ausgangsposition, auch weil mit dem Gesetz zum autonomen Fahren eine entsprechende Rechtsgrundlage für den Straßenverkehr geschaffen wurde.“
Zwei Drittel (66 Prozent) würden autonome Busse nutzen. Jeweils 6 von 10 (62 Prozent) können sich vorstellen, in einen selbstfahrenden Privat-Pkw, Mini-Shuttle-Bus oder ein selbstfahrendes Taxi zu steigen. Ebenfalls noch eine Mehrheit (59 Prozent) würde autonome Regional- oder Fernzüge nutzen. Rund ein Drittel (32 Prozent) würde ein autonomes Schiff besteigen und 30 Prozent ein autonom fliegendes Flugzeug. Berg: „Das autonome Fahren wird vermutlich zunächst den öffentlichen Nah- und Fernverkehr revolutionieren und hier für mehr Effizienz sorgen. Aber auch beim Individualverkehr ist die Frage beim autonomen Fahren weniger das Ob als das Wann.“
Beim autonomen Fahren mit dem Privat-Pkw rechnen die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger nicht mit einem schnellen Durchbruch. 13 Prozent erwarten, dass hierzulande bereits in zehn Jahren mehr autonom fahrende als herkömmliche Autos zugelassen werden. 18 Prozent sagen, dies werde in 15 Jahren der Fall sein und 31 Prozent gehen von 20 Jahren aus. Ein Fünftel (22 Prozent) rechnet mit dem Durchbruch erst in 25 Jahren – und 12 Prozent gehen davon aus, dass auch in mehr als 25 Jahren autonome Autos den herkömmlichen Fahrzeugen noch nicht den Rang abgelaufen haben werden.
Autonomes Fahren ist eines der Themen der Digital Mobility Conference des Bitkom am 24. November. So präsentiert dort Johann Jungwirth, Vice President Mobility-as-a-Service bei der Intel-Tochter Mobileye, einen selbstfahrenden Ride-Hailing-Dienst, der voraussichtlich schon 2022 auf deutschen Straßen startet. Außerdem mit dabei sind unter anderem Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Robert Henrich, CEO von MOIA, und Christoph Weigler, General Manager DACH bei Uber. Alle Informationen und die Möglichkeit, ein kostenloses Ticket zu buchen, gibt es unter digital-mobility.berlin.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtbevölkerung. Die Fragestellung lautete: „Können Sie sich vorstellen, grundsätzlich eines der folgenden autonomen Fahrzeuge zu nutzen?“ und „Wenn Sie an die zukünftige Entwicklung im Bereich autonomes Fahren denken. Wann glauben Sie, werden in Deutschland pro Jahr mehr selbstfahrende Autos als herkömmliche Autos zugelassen werden?“