Berlin, 21. Jui 2019 - Künstliche Intelligenz ist die wichtigste neue Technologie für deutsche Startups. Bereits mehr als jedes dritte Startup (39 Prozent) nutzt KI – und in Kürze könnte sich die Zahl sogar noch verdoppeln. Ein weiteres Drittel der Startups (38 Prozent) gibt an, den Einsatz zu planen oder darüber zu diskutieren. Nur für rund jedes fünfte Startup (22 Prozent) ist KI derzeit überhaupt kein Thema. Das ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 300 Startups im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Zum Vergleich: In der Gesamtwirtschaft sagten in einer Bitkom-Umfrage aus dem Frühjahr gerade einmal 2 Prozent der Unternehmen ab 20 Mitarbeitern, dass sie KI einsetzen und nur 9 Prozent dass sie darüber diskutieren. Die übergroße Mehrheit (86 Prozent) hält KI dagegen für kein Thema im eigenen Unternehmen. „Wenn wir Künstliche Intelligenz in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte machen wollen, dann brauchen wir dazu die Innovationskraft der Startups. Gerade beim Einsatz von KI-Technologien in etablierten Branchen sind Startups ideale Kooperationspartner für den Mittelstand und für Konzerne“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir müssen Forschung und Entwicklung rund um KI aber auch iden etablierten Unternehmen deutlich ausweiten. Vor allem muss es uns gelingen, an den Hochschulen und Forschungsinstituten die KI-Ausbildung schnell massiv auszuweiten, um die notwendigen Spezialisten zu haben.“
In Startups werden derzeit nur Cloud Computing (65 Prozent) sowie Datenanalyse und Big Data (48 Prozent) häufiger eingesetzt als KI. Auf dem vierten Platz rangiert Internet of Things (25 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen 3D-Druck (9 Prozent), Virtual und Augmented Reality (8 Prozent) und Blockchain-Technologie (8 Prozent). Schlusslichter sind Robotik (4 Prozent), 5G (3 Prozent) sowie Drohnen (3 Prozent).
Allerdings könnte sich der Technologie-Einsatz in deutschen Startups demnächst grundlegend ändern. Während KI jene Technologie darstellt, deren Einsatz am häufigsten in Planung ist oder über die diskutiert wird, folgen bereits dicht dahinter Datenanalyse und Big Data (32 Prozent) sowie Blockchain (26 Prozent), 5G (23 Prozent) und das Internet of Things (22 Prozent). „Startups haben ein gutes Gespür für erfolgversprechende Zukunftstechnologien“, sagt Berg. „Bei der Blockchain-Technologie sind praxistaugliche Anwendungen noch Mangelware, aber sie hat das Potenzial, ganze Branchen grundlegend zu verändern. Und der neue Mobilfunkstandard 5G wird in vielen Bereichen innovative Online-Anwendungen ermöglichen, von der vernetzten Produktion bis zum autonomen Fahren.“ Rund jedes fünfte Startup (18 Prozent) denkt darüber hinaus über den Einsatz von Virtual und Augmented Reality nach, jedes achte (13 Prozent) über Cloud Computing. Dahinter folgen Robotik (9 Prozent), Drohnen (7 Prozent) und 3D-Druck (7 Prozent).
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Startup-Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 321 IT- und Internet-Startups in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete „Welche der genannten Technologien sind in eurem Startup bereits im Einsatz, werden geplant oder diskutiert oder sind derzeit kein Thema.“
Grundlage der Angaben zur Gesamtwirtschaft ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 606 Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten telefonisch befragt. Die Fragestellung lautete „Welche der genannten Technologien sind in ihrem Unternehmen bereits im Einsatz, werden geplant oder diskutiert oder sind derzeit kein Thema?“