Berlin, 25. November 2020 - Anfang 2020 hat mit jahrelanger Verzögerung der Smart-Meter-Rollout begonnen. Die intelligenten Messsysteme sind ein zentraler Teil der digitalen Infrastruktur für die Energiewende – und die Bereitschaft der Verbraucher, die Technologie zu nutzen, steigt. Das zeigt eine Umfrage unter 1.005 Personen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom. So können sich 4 von 10 (41 Prozent) Menschen in Deutschland vorstellen, einen Smart Meter zu nutzen. Zu Jahresbeginn vor dem Rollout lag der Wert erst bei 36 Prozent. Dabei geben wie zu Jahresbeginn 42 Prozent an, noch nie etwas von Smart Metern gehört oder gelesen zu haben. „Smart Meter machen unsere Energie-Infrastruktur intelligent. Das ist eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Um das Interesse der Bürger noch weiter zu erhöhen, brauchen wir schnellstmöglich Anwendungen, die auf die Smart-Meter-Technologie aufsetzen und den Menschen einen Mehrwert bieten.“
Die große Mehrheit der Verbraucher, die Smart Meter bereits nutzt oder sich dafür interessiert, möchte auf dieser Weise jederzeit eine verbrauchsgenaue Stromabrechnung einsehen können (73 Prozent). Rund zwei Drittel (63 Prozent) möchten mit den intelligenten Messsystemen Geräte mit hohem Stromverbrauch in ihrem Haushalt identifizieren. Und jeder Fünfte (20 Prozent) gibt an, grundsätzlich gerne die neueste Technologie im Haus haben zu wollen. Nur eine Minderheit von 7 Prozent interessiert sich für die Möglichkeit, mit Hilfe der Smart Meter Hinweise zu bekommen, wenn ältere oder kranke Angehörige in deren eigener Wohnung von der üblichen Tagesroutine abweichen und zum Beispiel kein Licht einschalten. Und 5 Prozent möchten gerne mit Hilfe der Smart Meter automatisch Verbrauchsprodukte wie Waschmittel oder Spülmaschinentabs nachbestellen, wenn die Geräte eine bestimmte Anzahl von Durchläufen absolviert haben.
Unter denjenigen, die keinen Smart Meter nutzen wollen, sehen 39 Prozent keinen Nutzen darin, 30 Prozent geben an, die Geräte seien zu teuer und 26 Prozent meinen, Einbau und Installation seien zu aufwendig. Jeder Fünfte (20 Prozent) sorgt sich um den Missbrauch persönlicher Daten und ähnlich viele (19 Prozent) haben generell kein Interesse an Smart-Home-Anwendungen. 12 Prozent haben Angst vor Hacker-Angriffen auf die Smart Meter und 9 Prozent nehmen an, die Technik sei noch nicht ausgereift.
Die Digitalisierung unserer Energiesysteme ist auch Thema der Digital Energy Conference, die Bitkom heute im Rahmen der ersten Digital Transformation Week veranstaltet. Unter anderem werden in einer Podiumsdiskussion „Energiewende und Digitalisierung – zwei Seiten einer Medaille?“ konkrete Lösungsansätze zu intelligenten Stromnetzen und deren Regulierung vorgestellt. Dazu diskutiert Staatssekretär Andreas Feicht aus dem BMWi mit Dr. Melanie Bockemühl, Vice President und Partner bei IBM, Matthias Hartmann, CEO von Techem, und Ingo Schönberg, Vorstandsvorsitzender von PPC. Alle Informationen und die Möglichkeit, ein kostenloses Ticket zu buchen, unter transformation-week.de/energy
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen in Deutschland ab 16 Jahren von Mitte September bis Anfang Oktober 2020 telefonisch befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Haben Sie schon einmal von Smart Metern gehört?“, „Nutzen Sie in Ihrem Haushalt bereits einen Smart Meter oder können Sie sich vorstellen, einen Smart Meter zukünftig zu nutzen?“, „Aus welchen Gründen können Sie sich vorstellen, einen intelligenten Verbrauchszähler zu nutzen bzw. aus welchen Gründen nutzen Sie bereits einen?“ und „Aus welchen Gründen möchten Sie keinen intelligenten Verbrauchszähler nutzen?“