Berlin, 02. November 2020 - In der Digitalbranche hat sich das Geschäftsklima zuletzt weiter aufgehellt. Im Oktober bewerteten die IT- und Telekommunikationsunternehmen sowohl die Geschäftslage als auch die Aussichten für die nähere Zukunft besser als im Vormonat. Der Index zur aktuellen Geschäftslage stieg um 1,8 Zähler auf 18,5 Punkte. Deutlicher legten die Erwartungen für die kommenden sechs Monate zu und stiegen um 4,0 Zähler auf 14,0 Punkte. Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartungen berechnet, stieg im Vergleich zum Vormonat um 2,9 Zähler auf 16,2 Punkte. „Das Geschäftsklima in der Digitalbranche hat sich im Oktober weiter verbessert und entwickelt sich damit im Gegensatz zur Stimmung in der Gesamtwirtschaft positiv. Die Unternehmen blicken mehrheitlich mit Zuversicht in die Zukunft“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Aber mit der Zuspitzung des Infektionsgeschehens und angekündigten pandemiebedingten Einschränkungen könnte in den kommenden Wochen auch die Unsicherheit wieder zunehmen. Digitalisierungsprojekte dürfen jetzt auf keinen Fall auf die lange Bank geschoben, sondern sollten gerade in der Krise konsequent und schnell umgesetzt werden.“
Mit dem zuletzt verbesserten Geschäftsklima geht auch eine gestiegene Nachfrage nach Arbeitskräften einher. Die Beschäftigungserwartungen legten deutlich zu, um 6,7 Zähler auf 23,0 Punkte. Das bedeutet, dass die Mehrheit der Unternehmen in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen will. Das spiegelt sich auch bei den Geschäftshemmnissen wider. Der Fachkräftemangel stieg im Vergleich zum Vorquartal um 4,1 Zähler auf 25,4 Punkte. Zugleich geht eine Mehrheit der Unternehmen von geringfügig steigenden Preisen aus. Der Preisindex legte gegenüber dem Vormonat leicht um 0,8 Zähler auf 4,0 Punkte zu.
In der Gesamtwirtschaft entwickelte sich die Stimmung gegenläufig. Das ifo Geschäftsklima gab um 1,2 Zähler auf 2,6 Punkte nach. Zwar verbesserte sich die Geschäftslage um 2,6 Zähler auf 5,9 Punkte. Aber die Erwartungen gingen deutlich um 5,0 Zähler zurück und lagen erstmals seit Juni wieder im negativen Bereich bei -0,7 Punkten.
Hinweis zur Methodik: Der Digitalindex basiert auf der monatlichen ifo Konjunkturumfrage und bildet sich aus dem geometrischen Mittel des Index der Geschäftslage und des Index der Geschäftserwartungen. Berücksichtigt werden Daten der Digitalbranche, die sich aus Unternehmen der Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Handel und Dienstleistungssektor zusammensetzt. Dazu zählen Hersteller von IT und Kommunikationstechnik, Unterhaltungselektronik, Anbieter von Software und IT-Dienstleistungen, Telekommunikationsdiensten sowie der Groß- und Einzelhandel mit ITK. Der Index wird als Saldo (saisonbereinigt) dargestellt. Gewichtet wird nach Anzahl der Beschäftigten. Befragungszeitraum war vom 5. bis 23. Oktober 2020.