Berlin, 19. Mai 2022 - E-Scooter gehören seit drei Jahren zum Bild vieler deutscher Städte, aber an den elektrisch angetriebenen Tretrollern scheiden sich immer noch die Geister. 43 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger halten E-Scooter, die seit dem 15. Juni 20219 legal in Deutschland genutzt werden dürfen, für eine gute Ergänzung zu bestehenden öffentlichen Nahverkehrsangeboten in der Stadt. Unter den 16- bis 29-Jährigen sagt dies sogar eine Mehrheit (54 Prozent), unter den Älteren ab 65 Jahren sind es mit 27 Prozent nur halb so viele. Das sind Ergebnisse eine Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 42 Prozent aller Befragten sehen in E-Scootern einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Bei den Jüngeren liegt der Anteil mit 54 Prozent ebenfalls deutlich über dem der Älteren (27 Prozent). Für fast die Hälfte der Jüngeren (47 Prozent) sind E-Scooter zudem eine Alternative zum Taxi in der Innenstadt (Gesamtbevölkerung: 38 Prozent, Ältere: 31 Prozent). Und ein Drittel der 16- bis 29-Jährigen (37 Prozent) gibt an, bei einem ausreichenden E-Scooter-Angebot auf private Autofahrten in der Stadt verzichten zu können (Gesamtbevölkerung: 29 Prozent, Ältere: 17 Prozent). „E-Scooter haben bewiesen, dass sie mehr sind als ein kurzlebiger Hype. Elektroroller zur Kurzleihe per Smartphone gehören inzwischen ebenso zu unserem Alltag wie der privat gekaufte E-Scooter für den regelmäßigen Weg zur Arbeit“, sagt Nils Heller, Referent Mobility beim Bitkom. „Unsere Mobilität muss sich mit Blick auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit grundsätzlich verändern. E-Scooter können dazu einen Beitrag leisten – gerade in Verbindung mit digitalen Technologien, die eine Vernetzung mit den bestehenden ÖPNV-Angeboten und verschiedenen Verkehrsmitteln ermöglichen.“
Mehr als die Hälfte (51 Prozent) ist zumindest einmal mit einem E-Scooter gefahren. Ein Fünftel (19 Prozent) kann sich das für die Zukunft vorstellen. Ein Viertel (26 Prozent) hat dagegen nicht vor, auf einen solchen Roller zu steigen. Nur 8 Prozent derjenigen, die E-Scooter nutzen, tun dies mindestens einmal pro Tag. Ein Fünftel (19 Prozent) steigt mindestens einmal pro Woche auf den E-Scooter, ein Viertel (26 Prozent) zumindest einmal pro Monat. Weitere 23 Prozent nutzen E-Scooter seltener als einmal pro Monat – und ebenso viele (23 Prozent) haben E-Scooter nur ein einziges Mal ausprobiert.
Weit verbreitet ist quer durch alle Altersgruppen der Ärger über achtlos abgestellte E-Scooter. So sagen 85 Prozent, dass E-Scooter die Innenstadt verunstalten, und 78 Prozent ärgern sich über E-Scooter, die oft Rad- und Fußgängerwege versperren. „Um das Park-Problem einzudämmen, können Städte und Kommunen zum Beispiel in Mikromobilitätsparkplätze investieren oder Qualitätskriterien für Anbieter festlegen, etwa zur Sicherheit und Nachhaltigkeit“, sagt Nils Heller, Mobility-Experte beim Bitkom. „Die Unternehmen sind hier durchaus bereit, Verantwortung zu übernehmen. Zudem können die Smartphone-Apps der Anbieter genutzt werden, um den Nutzerinnen und Nutzern Anreize für ordnungsgemäßes Verhalten zu bieten.“ 42 Prozent sind der Meinung, E-Scooter seien zu gefährlich und sollten verboten werden. Bei dieser Frage gibt es allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Während zwei Drittel (66 Prozent) der Seniorinnen und Senioren für ein Verbot plädieren, so sind es unter den 16- bis 29-Jährigen gerade einmal 21 Prozent. Eine knappe Mehrheit wünscht sich mehr Unterstützung der Politik für das neue Mobilitätsangebot. 52 Prozent wollen, dass E-Scooter vor allem auch außerhalb der großen Städte gefördert werden – bei den Jüngeren sind es 69 Prozent, bei den Älteren nur 28 Prozent.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Bundesbürger ab 16 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete „Sind Sie schon einmal mit einem E-Scooter gefahren?“, „Wie häufig nutzen Sie E-Scooter?“ und „Bitte sagen Sie mir, inwieweit Sie den folgenden Aussagen zu E-Scootern zustimmen oder nicht zustimmen.“