Berlin, 19. Januar 2017 - Digitale Technologien erleichtern die Arbeit in der Landwirtschaft beträchtlich: Dank Wetter-Apps und anderen Datenanalysen lassen sich beispielsweise Aussaat und Ernte optimieren, digitalisierte Düngeverfahren ermöglichen eine pflanzen- und umweltgerechtere Bewirtschaftung der Felder und Sensortechnik leistet einen wesentlichen Beitrag zum Tierwohl. Rund vier von zehn Landwirten und Lohnunternehmern (38 Prozent) sind daher der Meinung, dass digitale Technologien dabei helfen, die Akzeptanz moderner Landwirtschaft zu steigern. Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unterstützt vom Deutschen Bauernverband (DBV) unter 521 Landwirten und sogenannten Lohnunternehmern, die als Dienstleister für Landwirte arbeiten– meist ohne eigene Fläche und ohne eigene Tiere. „Mit Smart-Farming-Technologien lässt sich die Landwirtschaft heute transparenter machen. So kann der Verbraucher genau verfolgen, wo die Kartoffel auf dem Teller herkommt, aus welchem Saatgut und mit welchem Dünger sie entstanden ist. Er kommt dadurch wieder näher ans Produkt und den Produzenten“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Wenn Wirtschaftlichkeit und Umwelt in einer gesunden Balance zueinander stehen, wird das Vertrauen der Verbraucher gestärkt.“
Allerdings gibt auch ein Fünftel der Branche (22 Prozent) an, dass digitale Technologien der Akzeptanz moderner Landwirtschaft in der Öffentlichkeit schaden, weil sich die Produktion von der Natur entferne. Ein Drittel (35 Prozent) meint, dass digitale Technologien keinen Einfluss auf die Akzeptanz moderner Landwirtschaft haben. „Die Zeiten von Sense und Harke sind auf den meisten Bauernhöfen vorbei. Viele landwirtschaftliche Unternehmen sind hochleistungsfähige Hightech-Betriebe, die durch den Einsatz digitaler Technologien sehr viel ressourcenschonender wirtschaften können“, so Rohleder. Landwirte seien jetzt gefordert, den Verbrauchern die Vorteile der modernen Landwirtschaft zu erklären und für ein Maximum an Transparenz zu sorgen, etwa im Rahmen von Aktionen wie „Offene Hoftore“. „Moderne Produktionsformen sind komplex und brauchen Erklärung. Digitale Technologien können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, industrielle Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz sehr eng zusammenzubringen“, so Rohleder.
Die Landwirtschaft digitalisiert sich derzeit rasant: Schon heute nutzt mehr als jeder Zweite (53 Prozent) in der Branche digitale Lösungen (gemeinsame Umfrage des Bitkom und des Deutschen Bauernverbands, November 2016). Um die Digitalisierung der Landwirtschaft weiter voranzubringen, schlägt Bitkom u.a. vor:
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 521 Landwirte und Lohnunternehmer befragt.