Berlin, 02. Juni 2021 - Heute will die EU-Kommission ihren Plan für eine einheitliche europäische digitale ID vorstellen und zugleich den Entwurf zur Review der eIDAS-Verordnung vorlegen. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung:
„Sichere, digitale Identitäten übernehmen bereits heute eine Schlüsselfunktion im digitalen Ökosystem: Sie sorgen für Sicherheit, schützen Personen und Prozesse und schaffen Vertrauen zwischen Absendern und Empfängern. Mit der Verlagerung von immer mehr Alltagstätigkeiten in die digitale Welt, gewinnt der digitale Nachweis der eigenen Identität weiter enorm an Bedeutung. So können zum Beispiel viele heute noch analoge Prozesse erst über einen verlässlichen, digitalen Identitätsstandard vom physischen Bürgeramt in die digitale Zukunft der Verwaltung überführt werden. Um das Potenzial digitaler Identitäten zu heben, braucht es dabei eine ein Zusammenwirken von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft und vor allem ein europaweit einheitliches Vorgehen. Insbesondere mit Blick auf die Umsetzung der aktuellen eIDAS-Verordnung gibt es noch zu viele nationale Sonderregeln bei der Regulierung von Authentifizierungs- und Identifizierungswegen. Corona hat uns vor Augen geführt, dass die Zeit kleinstaatlicher Ansätze endgültig vorbei ist. Services und Verwaltungsleistungen über ländergrenzen hinweg zugänglich zu machen ist heute wichtiger denn je – und zwar nicht nur in einer Pandemie. Die europäische eIDAS-Verordnung bildet dabei die Basis für die Definition harmonisierter Anforderungen an digitale Identitäten in der EU.
Für die europaweite Nutzung von Identitätsdienstleistungen und die Skalierung der Geschäftsmodelle von Identitätsdienstleistern ist der europäische Markt derzeit regulatorisch zu stark fragmentiert. Und selbst auf nationaler Ebene erschweren branchenspezifische Anforderungen das Wachstum und die Verbreitung von Identitätsdienstleistungen und somit digitale Geschäftsmodelle. Dies sollte durch europäische Harmonisierung, Standardisierung und Kooperation schnellstmöglich behoben werden. Der jetzt vorgeschlagene Review bietet die Chance, Vertrauensdienste als auch Digitale Identitäten fest im europäischen Wirtschaftsraum zu verankern Die Umsetzung der eIDAS-Verordnung sollte als ein wichtiger Beitrag für mehr Daten- und Verbraucherschutz in Deutschland verstanden und gefördert werden.“
Digitale Identitäten und der Einsatz von Vertrauensdiensten in der Praxis stehen im Zentrum des eIDAS Summit des Bitkom am 15. Juni. Sie sind auch die Grundlage für Zukunftstechnologien wie Gaia-X, Blockchain oder Artificial Intelligence. Alle Informationen und die Möglichkeit zur kostenlosen Registrierung online unter www.eidas-summit.de.