Zum Schulgipfel im Kanzleramt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:
Berlin, 21. September 2020 - „Die Kanzlerin hat die Digitalisierung der Schulen gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder zur Chefsache gemacht, und das begrüßen wir sehr. Der Gipfel im Kanzleramt ist ein starkes Signal von Bund und Ländern, dass wir der lange Zeit verschleppten Digitalisierung der Schulen in einer gemeinsamen Anstrengung endlich den nötigen Schwung geben. Bund und Länder, Politik und Verwaltung sowie Schulen und Lehrer können diese Herausforderung nur gemeinsam schaffen. Um unsere Schulen fit für das Digitalzeitalter zu machen, müssen alle an einem Strang ziehen. Schulpolitik darf keine Kirchturmpolitik sein, sie verdient gemeinsame bundesweite Ansätze. Unsere Schulen brauchen ein international wettbewerbsfähiges Sofortprogramm für Digitalisierung.
Die Bürger haben große Zweifel, dass unsere Schulen der Situation gewachsen sind, wenn uns die Corona-Pandemie zu erneuten Schulschließungen zwingt. Besonders misstrauisch sind Eltern schulpflichtiger Kinder. Neun von zehn Eltern sind der Ansicht, dass der Einsatz digitaler Technologien wie Computer, Smartboards oder Tablets an allen Schulen Standard sein sollte. Neun von zehn Eltern meinen, digitale Kompetenzen sollten im Schulunterricht einen höheren Stellenwert genießen. Und fast alle fordern eine bessere technische Ausstattung der Schulen, die Bereitstellung von Geräten wie Laptops oder Tablets für alle Schüler und eine schnelle Internetanbindung für alle Schulen. Mit dem Digitalpakt Schule stehen dafür längst Milliarden bereit, das dringend benötigte Geld muss jetzt auch bei den Schulen ankommen.
Corona hat uns gelehrt, wie groß der Handlungsdruck ist und wie sehr die Zeit drängt. Wir müssen jetzt schnell und entschieden handeln. Unsere Schulen brauchen eine exzellente digitale Infrastruktur mit schnellem Internet, flächendeckendem W-Lan und Cloud-Plattformen, digitale Konzepte und Inhalte wie Lern-Apps und digitale Expertise beim Personal. Digitale Inhalte und ihre Anwendung sollten eine zentrale Rolle in der Aus- und Weiterbildung von Lehrern spielen.“