Die Komplexität des Ökosystems für den kartengestützten Zahlungsverkehr resultiert darin, dass Transaktionen nur dann erfolgreich abgewickelt werden können, wenn sowohl die Issuing- als auch die Akquirer-Seite die neuen Verfahren unterstützen (2sided Business Modell) und der Zahler als Nutzer des Systems über die neuen Verfahren aufgeklärt wurde und mit diesen gut umgehen kann (Nutzerfreundlichkeit).
Insbesondere die Anforderung der Nutzerfreundlichkeit dürfte bei den aktuellen Implementierungen der Version 1.0 des 3DS Protokolls regelmäßig nicht gegeben sein, was in der Vergangenheit zu inakzeptablen Abbruchquoten geführt hat. Deshalb ist für eine erfolgreiche Umsetzung der SCA-Anforderungen im Online und Mobile Commerce die Unterstützung der Version 2.x des 3DS Protokolls unerlässlich.
Hierfür müssen alle in der Autorisierungs-Prozesskette beteiligten Akteure die neue Version unterstützen. Dies sind neben dem Issuer und seinen technischen Dienstleistern (insbesondere ACS) und dem Akquirer und seinen technischen Dienstleistern (z. B. Gateways) ebenfalls der Händler und seine technischen Dienstleister ( E-Commerce SW Hersteller, E-Commerce Plattfirmen etc.).
Für eine erfolgreiche Umstellung müssen die Aktivitäten all dieser Akteure orchestriert und aufeinander abgestimmt werden. Um zu vermeiden, dass zwischen den Akteuren eine Patt-Situation entsteht, weil die eine Seite darauf wartet, dass die andere Seite zuerst umstellt, sollte unter allen Akteuren ein gemeinsamer Migrationsplan abgestimmt werden, so wie dies bereits in anderen europäischen Ländern erfolgt ist.