Berlin, 23. März 2017 - Online-Apotheken sind bei den Deutschen äußerst beliebt. 97 Prozent sind mit ihrem Einkauf von Medikamenten bei Versand-Apotheken zufrieden. 55 Prozent sind sogar sehr zufrieden, wie eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt. Dabei punkten die Online-Apotheken vor allem beim Preis-Leistungsverhältnis. Damit sind 98 Prozent der Kunden sehr bzw. eher zufrieden. Auch in Sachen Qualität und Auswahl der Medikamente (95 Prozent) sowie Liefergeschwindigkeit (93 Prozent) können die Online-Apotheken überzeugen. Lediglich bei der Beratung gibt es für die Apotheken noch Luft nach oben: 26 Prozent sind mit der Beratung der Online-Apotheken zufrieden, 29 Prozent unzufrieden. Weitere 45 Prozent machen dazu keine Angaben, etwa weil sie das Beratungsangebot noch nie beansprucht haben. „Versandapotheken verbessern die Lebensqualität von Millionen Menschen. Die Online-Bestellung von Medikamenten ist oftmals kostengünstiger als der Weg in die Apotheke und spart darüber hinaus gerade in ländlichen Regionen Zeit und Mühe“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die pharmazeutische Beratung wird dabei stetig ausgebaut. Hierfür entwickeln Online-Apotheken besonders innovative Ideen wie etwa die Beratung per Video. So können Patienten jederzeit und ortsungebunden fundiert beraten zu werden.“
Bereits jeder Dritte (33 Prozent) kauft Medizin schon standardmäßig in Online-Apotheken, weitere 6 Prozent kaufen Medikamente für gewöhnlich bei einem Online-Händler wie zum Beispiel Amazon. Ein Viertel der Befragten (26 Prozent), die schon einmal Medikamente bei Online-Apotheken gekauft haben, tun dies regelmäßig, ein Drittel (35 Prozent) manchmal, 23 Prozent selten, 16 Prozent haben bisher erst einmal in der Online-Apotheke eingekauft.
Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verbieten. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Oktober letzten Jahres. Es erklärt die einheitlichen Abgabepreise im grenzüberschreitenden Versandhandel nach Deutschland für unzulässig. Durch das Urteil können ausländische Versandapotheken Medikamente in Deutschland günstiger anbieten als deutsche Apotheken. „Das geplante Verbot des Online-Versandhandels geht an der Versorgungsrealität vorbei und trifft vor allem immobile Patienten. Sie werden dadurch vom einfachsten und günstigsten Weg an ihre Medizin zu kommen, abgeschnitten“, so Rohleder. Ein größerer Preiswettbewerb im Gesundheitswesen käme dagegen Patienten, aber auch Krankenkassen, Ärzten und Krankenhäusern sehr zugute. „Der Versandhandel kann eine wichtige Versorgungsalternative sein. Verbote sind der falsche Weg. Der bessere Weg wäre, das gesetzliche Korsett für die in Deutschland ansässigen Apotheken zu lockern. Sie sollten darin unterstützt werden, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen“, so Rohleder.
Weitere Ergebnisse einer Verbraucherbefragung zum Thema E-Health stellt der Bitkom gemeinsam mit der bayerischen TelemedAllianz in einer telefonischen Pressekonferenz am 27. März 2017, 13 Uhr vor. Anmeldung bitte per E-Mail an Lisa Weinert ( l.weinert@bitkom.org ). Die Einwahl in die Telefonkonferenz erfolgt unter 089 / 24 44 32 975 oder 069 / 71 04 45 598, die Verfolgung der Live-Präsentation im Internet unter https://global.gotomeeting.com/join/900310205 möglich.
Rund um die Arzneimittelversorgung der Zukunft geht es auch bei einer Bitkom-Diskussion am 28. März 2017, 18.30 Uhr im Telefónica BASECAMP, Mittelstraße 51-53, 10117 Berlin. Katja Leikert (MdB) gibt einen Impuls zur Digitalisierung im Gesundheitswesen und diskutiert im Anschluss u.a. mit Kai Vogel, Leiter Team Gesundheit und Pflege, Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV), und Hartmut Deiwick, Kaufmännischer Leiter, Versandapotheke Aponeo.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine repräsentative Befragung, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt.